von Oberstudienrat a. D. Georg Armborst
(aus der Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Schule 1983)

 

1. Das Jahr 1833

Vor 125 Jahren, im Jahre 1833, wurde unsere Schule gegründet. In diesen 125 Jahren ist so viel geschehen, dass es uns schwer fällt, uns in das Jahr 1833 zurückzuversetzen. Wir kommen in eine ganz andere Welt zurück. Es gab noch keine Eisenbahnen in Deutschland, keine Fahr- und Motorräder, keine Autos und Flugzeuge. Es war noch die Zeit der Postkutsche. Kino, Rundfunk und Fernsehen, Fotografieren, Telefon, elektrisches Licht waren unbekannte Begriffe, selbst die Petroleumlampe war noch nicht erfunden. Kienspäne, Kerzen und Öllampen waren die einzigen Beleuchtungsmittel. Es gab auch noch keine Sportplätze oder Badeanstalten in Deutschland, das kam erst später.

Deutschland bestand aus 34 Fürstentümern und 4 Freien Städten, die zusammen den politisch wenig wirksamen Bund bildeten. In Wien lebte noch der alte Kaiser Franz und in Berlin König Friedrich Wilhelm III. In Österreich und Preußen gab es keine Verfassungen, und die beiden alten Herren wollten davon nichts hören. Ihr Vertrauensmann war der reaktionäre österreichische Staatskanzler Fürst von Metternich. Jene Zeit war die Ära Metternich. Das Jahr 1830 hatte die Gemüter in Deutschland stark erregt. Damals hatten die Franzosen ihren reaktionären König Karl X. vertrieben, die Polen hatten sich gegen die Russen und die Belgier gegen die Niederländer empört. In Deutschland selbst waren an verschiedenen Stellen revolutionäre Bewegungen ausgebrochen, und im Jahre 1832 hatte das Hambacher Fest stattgefunden, auf dem von Volkshoheit und Völkerbund die Rede gewesen war. Diese revolutionäre Bewegung griff noch ins Jahr 1833 hinüber. Am 3. April 1833 fand der Frankfurter Wachensturm statt. Eine kleine, verwegene Schar wollte sich der Bundestagsgesandten und der Bundeskasse bemächtigen, wurde aber mühelos überwältigt. Jetzt ging eine neue Demagogenverfolgung durch Deutschland. Gegen 1800 Verhaftungen wurden vorgenommen. In Frankfurt a. M. wurde eine Zentraluntersuchungskommission eingesetzt, welche die Urteile der Gerichte überprüfen sollte. Am 29. Juli 1833 begann in Landau das Gerichtsverfahren gegen die Hauptredner des Hambacher Festes. Es waren acht Angeklagte, vor allem Dr. Siebenpfeiffer und Dr. Wirth. Im Saale des Gasthauses „Zum Schwanen“ fand die Verhandlung statt; die Landauer Bürgerschaft nahm an ihr lebhaften Anteil. Zum ersten Mal wurde das Protokoll von Franz Xaver Gabelsberger stenografisch aufgenommen. Am 16. August sprachen die Geschworenen alle Angeklagten frei. Am 31. Oktober 1833 wurde der Student Fritz Reuter in Berlin verhaftet, erst im nächsten Jahr wurde sein Urteil gesprochen. Es herrschten höchst ungemütliche Verhältnisse in Deutschland.

Andererseits wurde im selben Jahre 1833 der Deutsche Zollverein abgeschlossen. Am 22. März vereinigten sich der preußisch-hessische und bayrisch-württembergische Verein zu einem einheitlichen Zoll- und Handelssystem. Schon am 30. März trat diesem Königreich Sachsen bei, und im Mai folgten die thüringischen Staaten. Mit dem 1. Januar 1834 sollten die Bestimmungen des Deutschen Zollvereins in Kraft treten. Der größte Teil Deutschlands war damit wirtschaftlich geeinigt.

Im Mai ging im englischen Parlament das erste Fabrikgesetz durch. Es verbot die Beschäftigung von Kindern unter 9 Jahren überhaupt und setzte für die Arbeit von Kindern zwischen 9 und 13 Jahren und von Jugendlichen bis zu 18 Jahren annehmbare Höchstzeiten fest. Auch dieses Gesetz trat am 1. Januar 1834 in Kraft.

Vier staatliche Fabrikinspektoren sollten für seine Durchführung sorgen. Der maßgebende Mann, dem die Arbeiter diesen sozialen Fortschritt verdankten, war Lord Ashley, der nach dem Tode seines Vaters 7. Graf von Shaftesbury wurde. Im Jahre 1833 begann der große Sprachwissenschaftler Franz Bopp sein Hauptwerk herauszugeben: Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Armenischen, Griechischen, Lateinischen, Litauischen, Altslawischen, Gotischen und Deutschen. Erst im Jahre 1852 lag es fertig vor. Dieses Werk ist eine der größten wissenschaftlichen Leistungen des 19. Jahrhunderts. Franz Bopp wurde damit zum Begründer der gesamten modernen Sprachwissenschaft. Einige wichtige Erfindungen fallen noch in das Jahr 1833. Karl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber bauten in Göttingen den ersten elektromagnetischen Telegrafen. Friedlieb Ferdinand Runge stellte in Oranienburg bei Berlin die ersten Anilinfarben her. Michael Faraday führte in London seine bahnbrechenden Untersuchungen über Elektrolyse durch. In diesem Jahre 1833, in dem sich Fortschritt und Rückschritt so seltsam mischen, wurde unsere Schule gegründet.

 

2. Die Gründung unserer Schule

Unsere Schule ist ein Kind der neuen Zeit. Ihre Entstehung und Entwicklung hängt eng mit dem Aufschwung der Naturwissenschaften und der Technik zusammen, den wir seit dem 18. Jahrhundert in zunehmendem Maße feststellen können. Den ersten wirksamen Anstoß zu einem Unterricht in Realien gab August Hermann Francke in Halle. Christliche Frömmigkeit und nützliche Kenntnisse waren die beiden Ziele seines pädagogischen Systems. Ein botanischer Garten und ein naturgeschichtliches Sammlungszimmer sollten die nötigen Anschauungsmittel für den Unterricht in Naturgeschichte und Physik bieten; dazu sollten Spaziergänge in der Natur und Besuche von Werkstätten kommen. Damit wurden zum ersten Mal Fachlehrer nötig, wie wir sie heute allgemein an unseren Höheren Schulen haben. In engem Zusammenhang mit Franckes Bestrebungen entstanden die ersten Realschulen in Deutschland. 1706 gründete sein Amtsbruder, der Pfarrer Christoph Semler, in Halle eine „mathematische und mechanische Realschule“, die aber nach kurzer Zeit wieder einging. Die erste Realschule von Dauer rief der Pfarrer Johann Julius Hecker 1747 in Berlin ins Leben; er nannte sie „ökonomisch-mathematische Realschule“. Hecker hatte in Halle studiert und war eine Zeitlang als Lehrer in den Franckeschen Stiftungen tätig gewesen. Seine Schule blühte rasch auf. 1750 brauchte er schon ein neues Gebäude, da die tausend Schüler und 30 Lehrer in dem alten keinen Platz mehr fanden.

In Bayern geht die Geschichte des Realschulwesens bis zum Jahre 1770 zurück. Damals trat der Ingolstädter Universitätsprofessor Johann Adam Ickstatt, ein Schüler des Aufklärungsphilosophen Christian Wolff, lebhaft für den neuen Schultyp ein, und tatsächlich wurden noch in den siebziger Jahren mehrere Realschulen in Bayern gegründet. Ihre Finanzierung erfolgte mit dem Gelde, das der Jesuitenorden bei seiner Auflösung im Jahre 1773 dem bayerischen Staat überlassen musste. Als im Jahre 1803 bei der Durchführung des Reichsdeputationshauptschlusses das gesamte katholische Kirchenvermögen an den Staat fiel, wurden neben den Realschulen sogenannte „Realinstitute“ geschaffen, die bis zur Hochschulreife führen sollten, also den späteren Oberrealschulen entsprachen. Diese verheißungsvolle Entwicklung riss aber in Zusammenhang mit den folgenden Kriegswirren ab. 1816 wurden die Realinstitute aufgelöst und die Realschulen in höhere Bürgerschulen umgewandelt.

Die Entwicklung der Technik ging indessen weiter, und der Gewerbestand forderte immer dringlicher eine gründlichere Ausbildung. So befahl denn König Ludwig I. von Bayern durch das „allerhöchste Reskript“ vom 7. Februar 1829, dass in den größeren Städten des Königreichs Gewerbeschulen errichtet werden sollten. Diese Verfügung wurde auch für Landau wirksam. Im Jahre 1832 forderte das königliche Landeskommissariat den Stadtrat von Landau auf, der Gründung einer solchen Schule näherzutreten. Ein Ausschuss besichtigte daraufhin die Baugewerbeschule in Speyer, und der Oberleutnant im königlichen 6. Infanterie-Regiment Albrecht Bergmann, „ein als Sachverständiger allgemein bekannter Herr“, fertigte einen „wohlmotivierten“ Entwurf an, den er dem Stadtrat am 6. Dezember vorlegte. Am 24. Dezember trat dieser zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschloss die Errichtung einer Gewerbeschule, wie es heißt, „in Erwägung, dass das Bedürfnis einer solchen allgemein nützlichen Lehranstalt schon längst gefühlt worden sei.“ Am 15. März 1833 fand die erste Inskription der Schüler auf dem Stadthause statt, und am 18. März wurde die Anstalt als Königliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule II. Klasse mit 32 Schülern eröffnet.

 

3. Unsere Schule von 1833 bis 1864

Der Anfang unserer Schule war sehr bescheiden. Sie wurde in dem ehemaligen Simon’schen Hause untergebracht, in dem sich bereits die Lateinschule befand. Es ist das Gebäude an der Ecke Königstraße/Martin-Luther-Straße. Oberleutnant Bergmann leitete die Schule provisorisch bis zum 1. Oktober 1833, dann übernahm der königliche Subrektor der Lateinschule Georg Seitz die Leitung. Eigene Lehrer bekam die neue Schule nicht. Den Unterricht erteilten Lehrer der Lateinschule und andere Lehrkräfte im Nebenamt. Die Schule übernahm ihre Schüler von der Volksschule und unterrichtete sie in zwei Kursen nach praktischen Gesichtspunkten. Der Lehrplan umfasste unter anderem viel Mathematik, Naturgeschichte, Physik und Chemie, Schönschreiben, Buchhaltung, Zeichnen und Modellieren. Das merkwürdigste Fach war die spezialisierte Enzyklopädie der Gewerbe und der Landwirtschaft. Neben den theoretischen Unterricht traten praktische Arbeiten in einer mechanischen Werkstätte und auf einem Versuchsfelde. Die Entwicklung der Schule litt unter den knappen Finanzmitteln und den unzulänglichen Raumverhältnissen. In vielen Fächern mussten die beiden Kurse, welche die Schule umfasste, gemeinsam unterrichtet werden. Merkwürdigerweise ließ auch der Zuspruch von Schülern zunächst zu wünschen übrig. Im Schuljahr 1833/34 zählte die Anstalt nur 9 Schüler, von denen 7 im Laufe des Schuljahres austraten. Es ist die geringste Besuchsziffer, die unsere Schule in ihrer Geschichte gehabt hat. In den drei nächsten Schuljahren stieg die Zahl der Schüler wohl bis 71 an, aber von diesen nahmen nur 19 an allen Unterrichtsstunden teil, und 13 verließen vorzeitig die Schule. Dann ließ der Besuch im Ganzen stark nach, so dass am Schlusse des Schuljahres 1840/41 im I. Kurs nur noch 21 Schüler waren, während zum II. Kurs ein einziger Schüler gehörte. Daraufhin verfügte eine Allerhöchste Ministerial-Entschließung am 8. September 1841, dass unsere Schule am 1. Oktober aufgelöst werden sollte. Dasselbe Schicksal hatten die Schwesterschulen in Speyer und Zweibrücken, wo die Verhältnisse ähnlich waren. Schon im Jahre 1843 wurde unsere Schule auf Antrag des Stadtrates von Landau neu eröffnet, diesmal als Königliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule I. Klasse.

Die betreffende Allerhöchste Entschließung war vom 23. Mai 1843 datiert. Unsere Schule umfasste jetzt drei Kurse. Das war ein wichtiger Fortschritt. Im Übrigen waren die Verhältnisse noch immer recht kümmerlich. Die Leitung der Schule lag weiterhin in den Händen des Subrektors Seitz. Statt der sechs Lehrer, die eine vollständige Gewerbeschule haben sollte, wurden vorläufig nur zwei „ordentliche“ Lehrer angestellt. Es waren die königlichen Lehrer Friedrich Hofmann für Mathematik und Physik und Theodor Gümbel für Naturgeschichte, Chemie und Technologie. Viele Fächer wurden noch lange von Hilfslehrern betreut. So unterrichtete Architekt Brauer im Zeichnen, Konditor Brück im Modellieren. Volksschullehrer Rücklos übte die Gesänge für das Fest der Preisverteilung ein. Die Religionslehrer erteilten auch den Unterricht im Deutschen und in den realistischen Fächern. In manchen Stunden wurden die Schüler zusammen mit den entsprechenden Abteilungen der Lateinschule unterwiesen. Im Laufe der Zeit besserten sich die Zustände langsam. Die Schülerzahl betrug nach fünf Jahren (1848) 52 und nach zehn Jahren (1853) schon 87. 1845 wurde der Anstalt eine „Sonn- und Feiertagsschule für Gesellen und Lehrlinge“ angeschlossen. 1847 wurde die mechanische Werkstatt neu eingerichtet und ein eigener Lehrer für praktische Mechanik (Ludwig Frantz) angestellt. 1849 wurden die Schulräume erweitert, doch blieb die Platzfrage auch weiterhin eine schwere Sorge.

Im Januar 1850 wurde die Leitung unserer Schule von der Leitung der Lateinschule getrennt. Lehrer Hofmann übernahm die Verwesung des Rektorats, bis er im Juni 1851 an das Gymnasium in Bayreuth versetzt wurde. Ihm folgte Lehrer GümbeI, der am 10. Februar 1853 zum königlichen Rektor ernannt wurde. Neue Lehrerstellen wurden geschaffen: 1852 für Deutsch, Geschichte und Erdkunde (Georg Rauhenzahner), 1855 für den Zeichenunterricht (Johann Baptist Kreitmayr). Der Lehrplan erfuhr einige Erweiterungen. Englisch kam 1851 als Wahlfach hinzu. Die mechanische Werkstatt durfte seit 1855 auch Arbeiten für Private ausführen. Im Schuljahr 1853/54 entstand hier die Schuluhr, die heute noch vor unserem Lehrerzimmer ihren Zweck erfüllt. An ihrer Anfertigung waren die Schüler Philipp Andres, Heinrich Joos, Ludwig Kling, Dominik Schweikhardt, Georg Seybold und Ludwig Trauth beteiligt. 1860 erhielt unsere Schule auf der Pfälzischen Industrieausstellung in Kaiserslautern „für ihre ausgezeichneten Leistungen ein Ehrendiplom nebst der bronzenen Medaille“. Die Schüler hatten folgende Arbeiten ausgestellt: eine Längenteilmaschine, eine Nähmaschine mit Fußbewegung, eine kleine eiserne Drehbank, eine Armschneidkuppe, eine Kopier- und Siegelpresse. Im selben Jahre wurde der Turnunterricht, der bisher nur mit Unterbrechung erteilt werden konnte, Pflichtfach. Er wurde dem Sergeanten im königlichen 1. Infanterie-Regiment Eduard Klein übertragen; die Oberleitung übernahm der Leutnant von Dettenborn. 1860 wurde auch die Dienstwohnung des Rektors für Schulzwecke freigegeben. Es bedeutete aber immer noch keine befriedigende Lösung der Raumfrage. Vor allem entsprach der Zeichensaal nicht den Bedürfnissen der Schule. Die Schüler mussten wegen Platzmangels abwechselnd aus ihm entlassen werden. Rektor Gümbel starb am 10. Februar 1858. Er ist bis heute der einzige Leiter unserer Schule, der im Amte starb. Von 1858 bis 1864 erfolgte ein bunter Wechsel in der Leitung der Schule. Bis Ende Mai 1858 übernahm der Subrektor der Lateinschule Ferdinand Adolf Gentsch die Rektoratsgeschäfte; dann wurde Dr. Ernst Ebermayer Rektor. Im März 1859 wurde dieser zum Professor an der Zentral-Forstlehranstalt in Aschaffenburg ernannt, und Lehrer Max Zängerle trat an seine Stelle, erst als Verweser, vom 1. Oktober 1860 ab als königlicher Rektor. Im November 1863 übernahm er die Leitung der Gewerbe- und Handelsschule in Lindau. Die Rektoratsgeschäfte versah jetzt zuerst der Dekan Valentin Fleischmann, der den evangelischen Religionsunterricht erteilte, seit 1. Februar 1864 Lehrer Ludwig Sutter. Im Jahre 1863 wurde unsere Schule durch eine „Zeichenschule für Zöglinge der Volksschule“ erweitert. Die Schülerzahl betrug in diesem Jahre 129.

 

4. Ludwig Sutters Rektorat

Das Jahr 1864 ist ein bedeutungsvolles Jahr in der Geschichte unserer Schule. Auch sonst ist dieses Jahr von großer Bedeutung. Damals fand der Krieg Preußens und Österreichs gegen Dänemark statt, der zur Gewinnung von Schleswig-Holstein führte, der erste der sogenannten „deutschen Einigungskriege“. Henri Dunant brachte die Genfer Konvention zustande, die das Rote Kreuz begründete. Karl Marx gründete von London aus die erste internationale Arbeitervereinigung. Sein bedeutender Gegenspieler Ferdinand Lassalle fiel in Genf im Duell. In diesem Jahre erschienen erstmals Büchmanns „Geflügelte Worte“. Fritz Reuter gab sein Hauptwerk „Ut mine Stromtid“ heraus und Wilhelm Raabe seinen „Hungerpastor“. Doch zurück zu unserer Schule! Jetzt hörte der häufige Wechsel in der Schulleitung auf, der für die Entwicklung der Schule keineswegs förderlich sein konnte. Waren doch in der Zelt von 1850 bis 1864 nicht weniger als sechs Schulleiter tätig gewesen. Lehrer Ludwig Sutter wurde am 27. September 1864 zum königlichen Rektor ernannt und blieb bis zum Jahre 1900 an der Spitze der Schule. Die Schule selbst wurde im Jahre 1864 in eine Königlich bayerische Gewerbeschule umgestaltet. Der Grundsatz der allgemeinen Bildung wurde jetzt stärker betont, doch blieben die praktischen Gesichtspunkte maßgebend. Die mechanische Werkstätte blieb bestehen, Versuchsfeld und Schulgarten wurden aufgegeben. Neben die praktischen Arbeiten trat in der Werkstätte ein stärkerer theoretischer Unterricht: Mechanik, Maschinenkunde und Maschinenzeichnen. Aus dem Lehrplan verschwand die Enzyklopädie der Gewerbe und der Landwirtschaft. Dafür sollten mehr Technologie und noch etwas theoretische Landwirtschaft erteilt werden. Das Lehrerkollegium bestand im Schuljahr 1864/65 aus fünf hauptamtlichen und sechs nebenamtlichen Lehrkräften. Neben Rektor Sutter (Chemie, Naturgeschichte, Technologie) unterrichteten die königlichen Lehrer David Schmitt (Mathematik und Physik), Johann Marzall (Realien und Schönschreiben), Otto Baumann (Mechanik, Maschinenzeichnen und Turnen) und der Lehramtsverweser Johann Iberer (Zeichnen und Modellieren). Nebenamtlichen Unterricht erteilten der Sprachlehrer Colin, zwei evangelische und zwei katholische Geistliche sowie der Bezirksrabbiner Dr. Elias Grünebaum. Von ihnen unterrichtete Colin am längsten an der Schule, nämlich seit 1837. Erst im Jahre 1872 wurde seine Stelle in eine Planstelle umgewandelt. An zweiter Stelle stand der katholische Stadtpfarrer Franz Roth, der seit 1838 an der Schule wirkte. Er starb am 19. Dezember 1865 im Alter von 63 Jahren. Angesichts der wachsenden Schülerzahl sah die Stadt Landau ein, dass die Raumverhältnisse unhaltbar waren, und fasste 1864 den Entschluss, ein neues, großes Schulgebäude zu errichten. Doch es dauerte mehrere Jahre, bis alle Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt waren; erst am 28. Januar 1870 konnte der erste Spatenstich erfolgen.

Am 15. September 1862 hatte Fräulein Friederike Hoffmann in Landau ein Testament errichtet, nach dem unserer Schule ein Kapital von 1000 Gulden zufallen sollte, dessen Zinsertrag zur Anschaffung von Preisbüchern bestimmt war. Dieses Testament trat im Schuljahr 1865/66 in Kraft. Bald kam eine zweite Stiftung dazu. Am 31. Oktober 1873 stellte der Landauer Bürger Stadtrat Philipp Stöpel der Schule 500 Gulden zur Verfügung, die zur Anschaffung von Lehrapparaten verwendet wurden. Weitere Stiftungen wurden der Schule nicht zugewendet.

1868 erhielten die Absolventen unserer Schule die Berechtigung, im Heere als Einjährig-Freiwillige zu dienen. 1869 wurde die Sonn- und Feiertagsschule für Gesellen und Lehrlinge in eine „Gewerbliche Fortbildungsschule“ umgewandelt. Zuerst bestand sie aus einem Kurs; 1875 wurde sie in eine Elementar- und Fachabteilung gegliedert. 1869 wurde außerdem eine „Höhere Knabenschule“ gegründet, die Volksschüler in einem Kurs zum Eintritt in die Gewerbeschule vorbereiten sollte. Diese Nebenschulen wurden gut besucht. Die Höhere Knabenschule zählte im Durchschnitt 54 Schüler, die Gewerbliche Fortbildungsschule über 100 Schüler. Die Zeichenschule für Zöglinge der Volksschule wurde 1871 aufgelöst. Als der Krieg gegen Frankreich im Jahre 1870 ausbrach, erhielten die ins Feld rückenden Oberklässer ihr Absolutorialzeugnis ohne Prüfung. Der siegreiche Ausgang des Krieges und die Gründung des Deutschen Reiches riefen einen allgemeinen Wirtschaftlichen Aufschwung hervor, der sich in der Entwicklung unserer Schule deutlich widerspiegelt. Im Herbst 1872 konnte die Schule in das fertiggewordene neue Schulgebäude in der Waffenstraße übersiedeln. Der Bauplan stammt vom Bezirksbauschaffner Maxon. Auch die Lateinschule fand in dem neuen Bau Platz; sie entwickelte sich in der nächsten Zeit zu einem humanistischen Gymnasium. So blieben beide Schulen weiterhin eng miteinander verbunden. Ihre Rektoren erhielten im 3. Stockwerk geräumige Dienstwohnungen, und bis zum Jahre 1889 war ein einziger Hausmeister für das ganze Gebäude verantwortlich. Der erste Unterricht im neuen Heim fand am 22. Oktober 1872 statt. Im selben Jahre schaffte das Staatsministerium die öffentlichen Preisverteilungen ab. Die dafür bereitgestellten Mittel sollten zur Ergänzung der Schulbibliothek und der Lehrmittel dienen. 1875 wurde die Höhere Knabenschule aufgelöst.

Der neue Typ der Gewerbeschule blieb nicht lange bestehen. Der wirtschaftliche Aufschwung nach 1871 ermutigte die bayerische Regierung zu einer durchgreifenden Neuregelung. Eine Allerhöchste Verordnung des Königs Ludwig II. von Bayern vom 29. April 1877 verwandelte die dreikursigen Gewerbeschulen in sechsklassige Realschulen. Der Grundsatz der allgemeinen Bildung errang damit einen vollständigen Sieg. Die Muttersprache rückte in den Mittelpunkt des Unterrichts. Der Deutschunterricht wurde zur Deutschkunde vertieft und ausgebaut. Geschichte und Erdkunde traten ihm zur Seite. Englisch wurde Pflichtfach, Gesang kam als Wahlfach hinzu. Technologie, theoretische Landwirtschaft, Modellieren, Unterricht und Arbeit in der mechanischen Werkstätte fielen fort. Wie die gedeihliche Entwicklung der Realschulen beweist, fand diese Neuregelung allgemeine Zustimmung. Als unsere Schule Realschule wurde, blieb der bisherige Schulleiter Ludwig Sutter weiterhin Rektor. Ihm zur Seite standen sieben königliche Reallehrer: zwei für Mathematik und Physik (Georg Strauß und Friedrich Renz), zwei für Realien, d. h. Deutsch, Geschichte und Erdkunde (Heinrich Fader und Ernst Falch), zwei für neuere Sprachen (Johann Ulrich Ley und Abraham Stiefel), einer für Zeichnen und Turnen (Ludwig Schönlaub). Den Unterricht in Schönschreiben erteilten zwei Volksschullehrer. Den Religionsunterricht gaben zwei evangelische und drei katholische Geistliche sowie der Bezirksrabbiner. Die Schülerzahl betrug im Schuljahr 1877/78 162, im nächsten Jahre schon 215. Die überwiegende Mehrheit war evangelisch. Im Übrigen gab es mehr jüdische als katholische Schüler. Am Ende des Schuljahres 1878/79 betrug das Verhältnis 100:43:33. Erst vom Schuljahr 1886/87 ab rückten die Katholiken an die zweite Stelle. Mit der Realschule war zunächst noch die Gewerbliche Fortbildungsschule verbunden, an der die Reallehrer ebenfalls unterrichten mussten. Diese Verbindung bestand bis zum Ende des Schuljahres 1903/04. Im Februar 1889 erhielt unsere Schule endlich einen eigenen „Pedell und Hausmeister“; es war der ehemalige Hornist-Sergeant Adam Mischler.

Im Oktober 1892 besuchte Seine Exzellenz der königlich bayerische Kultusminister von Müller unsere Schule. Im Schulbericht 1892/93 heißt es: Ob dieses hohen Besuches waren sämtliche Lehrer mit dem Berichterstatter (Rektor Sutter) hocherfreut. Die Schülerzahl erreichte im Jahre 1893 einen ersten Höhepunkt. In diesem Jahre wurden nicht weniger als 402 Schüler in 10 Klassen unterrichtet. Außer den acht Reallehrern waren fünf Assistenten und elf nebenamtliche Lehrkräfte nötig. Im nächsten Jahre verminderte eine neue Unterrichtsordnung die Zahl der Wochenstunden von 188 auf 182. Die Entlastung traf die Klassen 2, 3 und 4, wo man eine gewisse Überforderung festgestellt hatte. 1895 wurde eine dritte Reallehrerstelle für Realien geschaffen (Dr. Rudolf Prixis). 1898 wurden die ersten Professorenstellen an unserer Schule genehmigt. Die ersten Professoren hießen Ludwig Schönlaub und Heinrich Risser. Ludwig Schönlaub war von 1877 bis 1894 der Zeichen- und Turnlehrer der Schule gewesen, dann hatte er den Turnunterricht an den Turnlehrer des Gymnasiums (Johann Kaspar Riedl) abgegeben. Als Zeichenlehrer machte er noch bis 1908 Dienst. Heinrich Risser war am 1. Dezember 1878 von Fürth als königlicher Lehrer der Realien an unsere Schule gekommen. Er war der Nachfolger von Ernst Falch. In den Jahren 1899 und 1900 wurden auch die Reallehrer Johann Ulrich Ley und Josef Zeitler zu Professoren befördert. Johann Ulrich Ley wirkte seit 1875 als Lehrer für neuere Sprachen an der Schule; Josef Zeitler trat 1883 als Realienlehrer an die Stelle von Heinrich Fader. 1899 wurde Stenografie als Wahlfach in den Lehrplan angefügt. Am 1. September 1900 wurde der Rektor Ludwig Sutter in den Ruhestand versetzt. An seine Stelle trat der Professor Heinrich Risser.

 

5. Erinnerungen eines ehemaligen Schülers

Um die Jahrhundertwende war das Leben an unserer Schule wesentlich anders als heute. Hören wir, was ein ehemaliger Schüler aus jener Zeit zu erzählen weiß! „Ich besuchte die Realschule in Landau von 1897 bis 1903. Ich war Auswärtiger. (Anmerkung: Am Ende des Schuljahres 1896/97 waren 98 Schüler einheimisch und 178 auswärtig.) Nun gab es damals noch keine Omnibusse, und Fahrräder waren selten – in meiner Klasse besaßen nur wenige Schüler dieses Verkehrsmittel. Also musste ich die 7 km lange Wegstrecke von meinem Heimatdorf nach Landau zweimal des Tages zu Fuß zurücklegen. Morgens musste ich schon um 6 Uhr aufbrechen, wenn ich rechtzeitig in der Schule sein wollte. Natürlich ging ich nicht allein. Wir Jungen aus der Gegend taten uns zusammen und bildeten einen ganzen Trupp, zu dem unterwegs weitere Trupps stießen. Auch Schüler des Gymnasiums waren dabei. Die Straßen waren damals wohl ruhiger, aber dafür viel schlechter als heute. Vom Herbst bis zum Frühjahr waren sie streckenweise mit grobem Schotter „eingeworfen“, der von den Fuhrwerken „eingefahren“ werden musste. Walzen und Teeren gab es damals bei uns noch nicht. Das Laufen auf diesen Straßenabschnitten war kein Vergnügen; es erforderte gutes Schuhwerk. Wir trugen hohe Schnürschuhe oder Stiefel, die vom Dorfschuhmacher angefertigt wurden. Wohl gab es Gehwege an den Straßen, aber sie waren in der schlechten Jahreszeit kaum benutzbar. Dazu kam noch die Dunkelheit im Winter. Wenn es regnete oder schneite, kamen wir durchnässt in der Schule an und nicht selten hatten wir nasse Füße. Trotzdem waren Erkältungen verhältnismäßig selten. Ich selbst war während meiner ganzen Schulzeit nie ernstlich krank. In einem Sommer wurden wir von einem starken Gewitterregen überrascht, so dass wir völlig durchnässt wurden. Diesmal wurden wir von der Schule nach Hause geschickt und auf dem Heimwege von der wieder kräftig strahlenden Sonne fast getrocknet. In den gerade damals recht schneereichen Wintern waren die Hohlwege oft über mannshoch verschneit und verweht, so dass wir an diesen Tagen die Schule nicht erreichen konnten. Auf dem Rückweg kam es dann regelmäßig zu fröhlichen Schneeballschlachten. Die Zugverbindung war so ungünstig, dass wir sie nur ausnahmsweise bei besonders schlechtem Wetter benutzten. Wir waren dann gleich nach 7 Uhr in Landau und mussten uns in den Wartesälen oder in den noch kalten Schulräumen herumdrücken. Wenn ich die während meiner ganzen Schulzeit zurückgelegten Wegstrecken zusammenrechne, komme ich auf die gewiss respektable Zahl von 20.160 km. Das ist etwas mehr als der halbe Äquator, oder die Entfernung Landau – San Francisco, ostwärts gemessen.

Der separate Eingang, den das Gymnasium heute an der Südseite hat, war damals noch nicht vorhanden. Gemeinsamer Eingang für beide Schulen war der Haupteingang an der Waffenstraße. In den Pausen benutzten die Gymnasiasten den äußeren Schulhof, wir den inneren. Hier standen an der Nordseite schöne Zierbäume in Töpfen, hauptsächlich Oleander. Im Herbst gesellten sich dazu die Weinbütten des Rektor Sutter, der eigene Weinberge besaß und im Weinbau, vor allem in der Schädlingsbekämpfung, bahnbrechend war; unter anderem führte er die Kupfervitriolspritzung bei uns ein. Wie ich das erste Jahr in der Schule war, stand hinter dem äußeren Schulhof noch ein Rest des alten Festungswalles, der die Aussicht nach dem Westring versperrte; im Winter 1897/98 wurde er abgebrochen. Im nördlichen Flügel des 3. Stockwerkes war die Dienstwohnung des Rektor Sutter. Als er im Jahre 1900 in den Ruhestand trat, wurden hier Klassenräume eingerichtet.

Wir hatten damals vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 1 oder 2 bis 4 oder 5 Uhr Schule, also praktisch den ganzen Tag über. Im Winter war es nachmittags schon dunkel, wenn wir die Stadt verließen. Mittwochs und samstags war nachmittags von 1 bis 2 Uhr nur das Chorsingen. Wer an ihm nicht teilnahm, hatte dann einen freien Nachmittag. Obgleich wir meistens nur den Abend zur Verfügung hatten, bekamen wir regelmäßig schriftliche Hausaufgaben auf und hatten außerdem mündlich viel zu lernen. Die Beleuchtung war noch nicht elektrisch wie heute. Zu Hause benutzten wir Petroleumlampen, in der Schule gab es Gaslicht. Die Unterrichtsstunden dauerten nicht 45 Minuten wie heute, sondern volle 60 Minuten. Nur um 10 Uhr vormittags gab es eine Pause von 10 Minuten, so dass die 2. und 3. Stunde um je 5 Minuten verkürzt wurden. Ich kann aber nicht sagen, dass wir die Stunden damals als zu lang empfanden; manchmal, bei interessantem Stoff, hätten sie noch länger sein können. Das Mittagessen brachten wir uns im Sommer regelmäßig von zu Hause mit; im Winter, wenn man etwas Warmes genießen wollte, war beim Pedell Gelegenheit dazu. Die Schulzucht war streng. Vor allem gab es Arrest, der an den wenigen freien Nachmittagen abgebüßt werden musste und deshalb fühlbarer war als heute. Außerdem gab es für schwerere Übertretungen der Schulordnung Karzer. Zu meiner Zeit gab es keinen besonderen Karzerraum mehr in der Schule. Die „Sträflinge“ wurden in passende Klassenräume gesperrt. Schulwanderungen oder Ausflüge wurden nur selten unternommen. Während meiner ganzen Schulzeit habe ich nur einmal in der 5. Klasse einen Ausflug erlebt. Wir gingen damals mit unserem Ordinarius Herrn Professor Zeitler nach dem Steinbruch in Albersweiler. Um das Jahr 1900 wurde an der Stelle des heutigen Faustballfeldes im Stadion ein Jugendspielplatz angelegt, auf dem unser Spielturnen stattfand. Fußball oder andere Ballspiele waren noch ungebräuchlich. Wir machten Freiübungen, schwangen Keulen oder benutzten den Rundlauf.

Als ich im Jahre 1897 in die 1. Klasse der Realschule eintrat, waren wir insgesamt 103 Schüler, die in zwei Parallelklassen unterrichtet wurden. Als ich im Jahre 1903 absolvierte, waren wir noch 23 Schüler. Das Verhältnis wird heute wohl ähnlich sein.“

 

6. Unsere Schulen von 1900 bis 1914

Das Rektorat Heinrich Rissers dauerte nur acht Jahre. Gleich zu Beginn, im Oktober 1900, beehrte Seine Exzellenz der königlich bayerische Kultusminister Dr. von Landmann unsere Schule durch einen Besuch. Bald darauf, am 12. März 1901, dem 80. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold, veranstaltete die Schule eine Feier mit Gedicht- und Gesangsvorträgen und einer Ansprache des Rektors. Zur Erinnerung erhielt jeder Schüler das Schriftchen „Unser Prinzregent Luitpold“ von Reidelbach. Der bedeutendste Gedenktag, den die Schule in diesem Zeitraum feierte, war Schillers 100. Todestag am 9. Mai 1905. An diesem Tage fand ein Schulfest im Theatersaal statt, dem heutigen Lichtspielhaus Corona. Nachmittags schlossen sich Klassenspaziergänge an. Die Zahl der Schüler war von 1893 bis 1900 auf 307 gesunken, stieg bis 1903 auf 329 an und sank dann erneut. Im Jahre 1908 betrug sie nur 289. Die Zahl der Klassen schwankte zwischen 9 und 11. Der Lehrplan erfuhr einige wichtige Veränderungen. Als weitere Wahlfächer kamen 1902 Instrumentalmusik und 1907 technisches Zeichnen hinzu. Dafür fiel die darstellende Geometrie fort, die bis 1907 Pflichtfach gewesen war. In diesem Jahre wurden auch praktische Schülerübungen im Physik- und Chemieunterricht angeordnet.

Im Lehrerkollegium traten mancherlei Änderungen ein. Mit Beginn des Schuljahres 1900/01 übernahm der Assistent Dr. Ludwig Seeberger als Reallehrer den gesamten Unterricht in Chemie und Naturgeschichte. Gleichzeitig musste Professor Ley wegen Krankheit beurlaubt werden. Er starb am 11. Dezember 1901. Sein Nachfolger wurde der Reallehrer für neuere Sprachen Max Berger. Im Juli 1901 kam Julius Hagen als Reallehrer für Realien an unsere Schule; er löste Dr. Pixis ab. Im Schuljahr 1903/04 wurden die Assistentenstellen für Mathematik und Physik (Friedrich Berger) und Realien (Dr. Albert Krehbiel) in Reallehrerstellen umgewandelt. Ab 1. September 1904 wurde Professor Josef Zeitler zum Rektor der Realschule in Kronach ernannt; an seine Stelle trat Reallehrer Kneussel. Von den nebenamtlichen Lehrkräften waren folgende Herren die ganze Zeit über an unserer Schule tätig: der katholische Stadtpfarrer August Brehm (1889–1909), der Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein (1894–1934) die Volksschullehrer Eduard Riester (für Schönschreiben 1888–1891, von 1889 bis 1900 auch für Gesang) und Georg Ritter (für Schönschreiben 1891–1911) der Turnlehrer Johann Kaspar Riedl (1894–1911) und der Gesanglehrer Karl Falck (1900–1909). Im Schuljahr 1906/07 erkrankte Rektor Risser an Influenza und musste vertreten werden. Vom 16. März 1907 bis zum Ende des Schuljahres im Juli übernahm der königliche Reallehrer Dr. Friedrich Zimmer (Mathematik und Physik) die Vertretung. Danach wurde dieser als Professor an die neugegründete Oberrealschule in Ludwigshafen versetzt, und ihm folgte der Reallehrer Heinrich Becker als Vertreter des Rektors. Am 1. September 1908 wurde Rektor Risser „wegen körperlichen Leidens und dadurch herbeigeführter Dienstunfähigkeit“ in den Ruhestand versetzt und an seiner Stelle der königliche Professor an der Realschule Memmingen Dr. Ernst Bertololy zum königlichen Rektor der Realschule Landau ernannt. Gleichzeitig mit Rektor Risser trat der königliche Professor für Zeichnen und Modellieren Ludwig Schönlaub in den Ruhestand. Er war der letzte des alten Kollegiums von 1877. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Loritz.

Beim Amtsantritt des neuen Rektors bestand das Lehrerkollegium aus 10 Reallehrern und zwei Assistenten. Außerdem unterrichteten fünf Geistliche, der Turnlehrer des Gymnasiums und drei Volksschullehrer in Gesang und Schönschreiben. Am 1 . Oktober 1908 kehrte Professor Dr. Friedrich Zimmer an unsere Schule zurück. Dafür ging der Reallehrer Friedrich Berger an die Realschule Fürth. Im Dezember 1908 wurde die Assistentenstelle für Zeichnen in eine Planstelle umgewandelt (Karl Motz). Erst am 1. Januar 1911 löste ein eigener Turnlehrer (Franz Xaver Schlecht) den Turnlehrer des Gymnasiums ab und übernahm auch den Unterricht in Schönschreiben. Am 1 . Januar 1913 wurde eine dritte Reallehrerstelle für neuere Sprachen (Dr. Friedrich Lehmeyer) errichtet. Die Schülerzahl ging unter Rektor Dr. Bertololy zunächst noch etwas zurück und zwar bis auf 279 im Jahre 1910. Dann erfolgte ein neuer Aufstieg, der den ganzen Ersten Weltkrieg über andauerte und im Jahre 1921 mit 409 Schülern seinen Höhepunkt erreichte. Im Jahre 1911 vollendete Prinzregent Luitpold von Bayern sein 90. Lebensjahr. Aus diesem Anlass sollten die Schulen fortan in jedem Jahre ein Schulturn- und Spielfest veranstalten, bei dem die Schüler um einen vom Prinzregenten gestifteten Ehrenpreis kämpfen sollten. Dieser sogenannte Luitpoldtag fand in Landau zum ersten Mal am 29. Juni 1911 statt. Am Vormittag trugen Gymnasium und Realschule auf dem Spielplatz ein Schlagballwettspiel aus, wobei das Gymnasium die große Luitpold-Medaille gewann. Am Nachmittag führten beide Schulen auf dem Ebenberg allerlei turnerische Übungen und Wettspiele vor, wozu sich zahlreiche Zuschauer einfanden. Die Regimentskapelle des 18. Infanterie-Regiments trug nicht wenig zum Gelingen des Festes bei. Im nächsten Jahre fanden an Stelle des Schlagballspiels verschiedene sportliche Wettkämpfe statt, wobei schließlich ein Tauziehen den Ausschlag gab. Die Medaille fiel diesmal unserer Schule zu. 1913 blieb wieder das Gymnasium Sieger. Das Jahr 1913 war reich an besonderen Veranstaltungen. Am 8. Mai half die Schule Spalier bilden, als der neue Prinzregent Ludwig von Bayern mit seiner Gemahlin und vier Töchtern Landau besuchte. Am 14. Juni veranstaltete die Schule in der städtischen Festhalle eine öffentliche vaterländische Gedenkfeier zur Erinnerung an die Befreiungskriege und zum 25-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II. Am 12. November nahm die Schule an den Festgottesdiensten zum Regierungsantritt König Ludwigs III. von Bayern teil. Als der neue König am 7. Januar 1914 seinen Geburtstag feierte, erhielt der Reallehrer Julius Hagen den Titel eines königlichen Professors.

 

7. Unsere Schule im Ersten Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg machte aller Herrlichkeit der kaiserlichen Zeit ein Ende. Bei seinem Ausbruch am 1. August 1914 wurde unser Schulgebäude zunächst mit Truppen belegt und später als Reservelazarett verwendet. Unsere Schule erhielt für ihre neun Klassen vier Säle in der Landwirtschaftlichen Winterschule im Deutschen Tor, drei Säle im Hotel Schwan, einen Saal im Café Eichbaum und den evangelischen Missionssaal. Für den Unterricht in Physik, Chemie und Zeichnen waren diese Räume sehr schlecht geeignet, doch gab die Lazarettverwaltung den Physiksaal am 1. Februar 1915 frei. Da sich die Zahl der Klassen in den nächsten Jahren bis auf elf vermehrte, mussten noch einige Räume hinzugezogen werden. 1915 mietete die Schule den Laden im Hause Theaterstraße 8. 1916 bezog sie zwei neue Räume im Gasthaus „Zum Kaiserhof“ (Fortstraße 6). Das Lazarett gab jetzt auch den Chemiesaal und einen weiteren Raum ab. Statt des schwer heizbaren Missionssaales konnte im Schuljahr 1917/18 ein Raum im Rentamtsgebäude benutzt werden.

Die beiden Reallehrer Heinrich Becker (Mathematik und Physik) und Dr. Karl Graner (Neuere Sprachen) wurden bei Kriegsausbruch sofort zum Kriegsdienst einberufen, so dass die Stunden für den fremdsprachlichen Unterricht gekürzt werden mussten. Erst von Juni 1916 ab konnte der fremdsprachliche Unterricht wieder in vollem Umfange erteilt werden. Im Laufe des Jahres 1917 wurden dann auch die Reallehrer Dr. Konrad Münich (Mathematik und Physik), Dr. Friedrich Lehmeyer (Neuere Sprachen) und Max Troll (Mathematik und Physik) zum Heeresdienst eingezogen. Im großen Ganzen konnte der Unterrichtsbetrieb während der ganzen Kriegszeit, zum Teil mit Hilfe von schon pensionierten Herren, aufrechterhalten werden.

Die Schüler nahmen nach Kräften am Vaterländischen Hilfsdienst teil. Sie sammelten Liebesgaben, warben für die Kriegsanleihen, beteiligten sich an der Einbringung der Ernte. Da viele Schüler ohne rechte Aufsicht waren, richtete die Schule für die großen Ferien eine Schülerferienabteilung ein, die von etlichen Mitgliedern des Kollegiums betreut wurde. Daneben förderte die Schule die Beteiligung der Schüler an den Veranstaltungen des Wehrkraftvereins und der Jugendwehr. Im Winter 1916/17 wurden sogar von 5 bis 7 Uhr abends Arbeitsstunden abgehalten, in denen die Schüler ihre häuslichen Aufgaben unter Aufsicht der Lehrer erledigen konnten.

Es gab in dieser Zeit mancherlei besondere Feierlichkeiten. Zum 100. Geburtstag Bismarcks veranstaltete die Schule am 25. März 1915 eine vaterländische Gedenkfeier, für die unteren Klassen im Saale des Café Eichbaum, für die oberen Klassen in der Aula der Landwirtschaftlichen Winterschule. Am 31. März nahmen sie an der öffentlichen Bismarck-Gedenkfeier am Bismarckturm teil, wobei Rektor Dr. Bertololy die Festrede hielt. Am 23. Februar 1916 fand die Nagelung des Standbildes „Unser Feldgrauer“ vor der Stiftskirche statt. Die Spende der Schule betrug bei dieser Gelegenheit 390 Mark. Am 19. Februar 1918 wurde das Fest der goldenen Hochzeit des bayerischen Königspaares in der Turnhalle in Gegenwart der Eltern der Schüler und der Verwundeten des Realschullazarettes in würdiger Weise begangen. Der Luitpoldtag fiel im Jahre 1918 aus, ebenso das Schlussfest, weil die Schule im Augenblick keinen Turnlehrer hatte und ein Teil der Schüler zur Bestellung der Felder beurlaubt war.

 

8. Unsere Schule von 1918 bis 1928

Als der Erste Weltkrieg zu Ende ging, kehrten die Reallehrer Dr. Karl Graner, Dr. Konrad Münich und Max Troll aus dem Heeresdienst in den Schuldienst zurück. Außerdem stellten sich der Reallehrer für Deutsch, Geschichte und Erdkunde, Dr. Franz Xaver Schmid, und der Turnlehrer Ludwig Schmitter ein, die während des Krieges an unsere Schule versetzt worden waren.

Am 1. Dezember 1918 rückten französische Truppen in Landau ein, und auf Anordnung des Generals Gérard wurde das Schulgebäude im Januar 1919 freigegeben. Am 14. Januar 1919 trat an unserer Schule ein Schülerausschuss zusammen, der aus fünf Mitgliedern, Schülern der Klassen 5 und 6, bestand. Es gab da einen 1. und 2. Vorsitzenden, einen 1. und 2. Schriftführer und einen Beisitzer. Daneben entstand ein Lehrervertrauensrat, der aus Rektor Bertololy und den Reallehrern Dr. Konrad Münich und Egid Zeitler (Deutsch, Geschichte und Erdkunde) bestand. Es waren die Auswirkungen der Revolution auf den Schuldienst. Der Schülerausschuss wurde schon nach zwei Monaten auf französische Anordnung hin aufgehoben. Während seiner kurzen Tätigkeit hatte er die Lehrer angeregt, belehrende Vorträge von allgemeinem Interesse zu halten, was auch durchgeführt wurde. Die Turnhalle blieb vom 1. Dezember 1918 bis Mitte Februar 1920 belegt, so dass die Schule in dieser Zeit die Turnhalle der Volksschule benutzen musste und den Turnunterricht nur zur Hälfte erteilen konnte. Vom 20. Oktober 1919 ab wurde wegen Kohlenmangels mit Zustimmung der Eltern die ungeteilte Unterrichtszeit eingeführt und jede Unterrichtsstunde auf 45 Minuten gekürzt. Diese Regelung blieb wegen der ungünstigen Eisenbahnverbindungen für die auswärtigen Schüler auch im Sommer bestehen und bürgerte sich schließlich ein.

Am 1. Februar 1920 wurde der Rektor Dr. Ernst Bertololy, der seit dem 1. September 1918 den Titel Studienrat führte, zum Konrektor der Oberrealschule in Ludwigshafen ernannt. An seine Stelle trat als Rektor der Professor Heinrich Becker. Dieser war früher an unserer Schule als Reallehrer für Mathematik und Physik tätig gewesen und hatte im Schuljahr 1907/08 den erkrankten Rektor Risser vertreten. Am 1. September 1915 war er zum königlichen Professor am Humanistischen Gymnasium in Pirmasens befördert worden, und jetzt kehrte er nach Landau zurück. Gleichzeitig mit Rektor Dr. Bertololy verließ Reallehrer Dr. Franz Xaver Schmid unsere Schule. Seine Stelle nahm der Reallehrer Alfred Reiser ein. Als Rektor Becker sein Amt antrat, bestand das Kollegium aus einem Studienrat, zwei Professoren, neun Reallehrern, einem Turnlehrer, zwei Hauptlehrern für Gesang und Stenografie und sieben Geistlichen. Von den hauptamtlichen Lehrkräften wirkte der Studienrat Professor Dr. Friedrich Zimmer am längsten an der Anstalt. Er war 1895 Nachfolger des Reallehrers Georg Strauß geworden. Am nächsten kamen ihm die Professoren Julius Hagen (1901) und Karl Motz (1903). In weiterem Abstand folgten die Reallehrer Egid Zeitler (1912), Dr. Karl Graner (1912) und Dr. Konrad Münich (1913). Die übrigen Herren waren erst während des Ersten Weltkrieges oder später ins Kollegium eingetreten. Von den nebenamtlichen Lehrkräften war der Bezirksrabbiner Dr. Berthold Einstein der „Dienstälteste“. An zweiter Stelle stand der evangelische Pfarrer Hans Sichter (1905). Im Laufe des Schuljahres 1919/20 erfolgten noch einige Veränderungen. Am 1. April 1920 wurden die Reallehrer Egid Zeitler, Dr. Konrad Münich, Heinrich Mehling (Chemie und beschreibende Naturwissenschaften) und Otto Herdel (Neuere Sprachen) zu Professoren ernannt. Die Reallehrer Eugen Stenger (Neuere Sprachen) und Franz Mayrwieser (Zeichnen) verließen Landau. Ihren Platz nahmen die Herren Ludwig Haaf und Karl Wenninger ein. Am Ende des Schuljahres wurde auch Reallehrer Max Troll versetzt. Sein Nachfolger wurde Reallehrer Albert Miller.

Im nächsten Schuljahre wurden die neuen Titel Studiendirektor, Studienprofessor, Studienrat eingeführt. Der bisherige Studienrat Dr. Friedrich Zimmer wurde der erste Oberstudienrat unserer Schule. An die Stelle des Turnlehrers Ludwig Schmitter trat Studienassessor Ludwig Horländer. Das Schuljahr 1921/22 begann als erstes im Mai. Die Schülerzahl erreichte in diesem Jahr mit 409 einen zweiten Höhepunkt in der Geschichte der Schule. Im Juni und Juli fanden zum ersten Mal die neueingeführten Reichsjugendwettkämpfe statt. Am 1. September 1921 wurde Studiendirektor Becker zum Oberstudiendirektor befördert. Ein Jahr später, am 29. Oktober 1922, einem Sonntag, veranstaltete die Schule eine Feier zur Erinnerung an ihre im Ersten Weltkrieg gefallenen ehemaligen Schüler in der städtischen Festhalle. Viele Tausende von Freunden der Schule und Angehörigen der Gefallenen fanden sich dazu ein. Darauf wurde in der Schule eine Gedenktafel feierlich enthüllt, die Professor Kindler, ein ehemaliger Schüler der Anstalt in München modelliert hatte.

Ostern 1924 wurde Handelskunde als neues Wahlfach für die 4., 5. und 6. Klasse eingeführt, so dass sich die Schule fortan „Realschule mit Handelsabteilung“ nannte. Später hieß das neue Fach „Wirtschaftslehre“. Im September 1924 wurde eine „etatsmäßige“ Oberstudienratsstelle eingerichtet und dem neuen Fachlehrer für Chemie und beschreibende Naturwissenschaften Dr. Hermann Zirngiebl übertragen. Im März 1925 fand die letzte Schlussprüfung an der Realschule statt. Damit war diese den sechs unteren Klassen der Oberrealschule völlig gleichgestellt. Am 30. Oktober 1925 besuchte der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultur Dr. Matt unsere Schule. Vom Jahre 1926 an begann der fremdsprachliche Unterricht in der 1. Klasse nicht mehr mit Französisch, sondern mit Englisch. Im Mai 1926 wurde der erste Elternbeirat an unserer Schule gewählt. Vorsitzender wurde der Krankenkassenverwalter Jakob Simon aus Annweiler. Am 1. April 1927 trat Oberstudienrat Dr. Zimmer in den Ruhestand. Er war 32 Jahre lang an unserer Anstalt tätig gewesen.

 

9. Unsere Schule von 1928 bis 1939

Ostern 1928 genehmigte das Staatsministerium für Unterricht und Kultus den Ausbau der Realschule Landau zur Oberrealschule. Als die Klasse 7 aufgestockt wurde, kamen zum ersten Mal auch Mädchen an unsere Schule. 1930 war der Ausbau beendet. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Schule wieder 409 Schüler wie im Jahre 1921, davon 17 Mädchen auf der Oberstufe. Da das Schulgebäude für 14 Klassen nicht ausreichte, wurden die beiden ersten Klassen im Gebäude der städtischen Fortbildungsschule und die beiden zweiten Klassen in der Pestalozzischule untergebracht. Nachdem vorher schon einige neue Planstellen geschaffen worden waren, traten am 1. Mai 1930 an die Stelle der geistlichen Hilfslehrer zwei hauptamtliche Religionslehrer, für die evangelische Religionslehre Studienprofessor Rudolf Barthelmä und für die katholische Religionslehre Studienrat Dr. Hermann Heilweck. Damit stieg die Zahl der hauptamtlichen Lehrkräfte auf 20. Das Kollegium bestand jetzt aus einem Oberstudiendirektor, zwei Oberstudienräten (Dr. Hermann Zirngiebl und Julius Hagen), sechs Studienprofessoren (Egid Zeitler, Dr. Karl Graner, Dr. Konrad Münich, Karl Wenninger, Albert Miller, Rudolf Barthelmä), zehn Studienräten und einem Studienassessor. Nach dem Abzug der fremden Besatzung fand am 2. Juli 1930 eine gemeinsame Befreiungsfeier des Gymnasiums und der Oberrealschule im Südpfälzischen Stadion statt, zu der eine große Anzahl von Angehörigen der Schüler und von Freunden der Schule erschienen. Die erste Reifeprüfung an unserer Schule bestanden 34 Schüler.

Zur Erinnerung an den 100. Todestag Goethes hielt die Schule im Mai 1932 eine Feierstunde im kleinen Saal der städtischen Festhalle ab, bei der der Studienrat Alfons Kappelmayer (Deutsch, Geschichte, Erdkunde) die Festrede hielt. Am 2. Oktober 1932 feierte die Schule den 85. Geburtstag des Reichspräsidenten von Hindenburg. Auch die Eröffnung des Reichstages am 21. März 1933 gab Anlass zu einer würdigen vaterländischen Feier. Leider wurden die Hoffnungen, die Direktor Becker damals zum Ausdruck brachte, bitter enttäuscht. Ostern 1933 wurde wieder Französisch als erste Fremdsprache eingeführt. Am 1. Mai 1933 trat Oberstudienrat Julius Hagen in den Ruhestand. Im selben Jahre erkrankte Oberstudiendirektor Becker und musste vom 7. Juni ab durch den Oberstudienrat Dr. Zirngiebl vertreten werden. Im Juli 1933 feierte unsere Schule ihr 100-jähriges Bestehen. Die ganze Stadt Landau brachte ihre Teilnahme durch Beflaggung der Häuser zum Ausdruck. Samstag, den 15. Juli, trafen sich die früheren Angehörigen der Schule im großen Saal der Festhalle zu einer Wiedersehensfeier. Sonntag, den 16. Juli, fanden zunächst in der evangelischen und katholischen Kirche Festgottesdienste statt, dann füllte sich die Festhalle wieder zum eigentlichen Festakt. Der Musiklehrer der Schule, Chordirektor Hans Knörlein, leitete die musikalischen Darbietungen, die der Veranstaltung den würdigen Rahmen und die nötige Weihe verliehen. Den Mittelpunkt der Vortragsfolge bildete die Festrede von Studienrat Kappelmayer, in der dieser die Entwicklung der Schule in lebendiger, volkstümlicher Weise schilderte. Im Anschluss an den Festakt wurde eine Studiengenossenschaft der Oberrealschule gegründet, um die Schule zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen unter den früheren Angehörigen zu pflegen. Am 1. Februar 1934 wurde Oberstudiendirektor Becker in den Ruhestand versetzt, starb schon am 14. Oktober 1934, erst 58 Jahre alt. Oberstudienrat Dr. Zirngiebl leitete die Schule vertretungsweise bis zum 1. September 1934. Dann trat Oberstudiendirektor Dr. Karl Petri an die Spitze der Schule. Dr. Karl Petri war im Schuljahr 1920/21 als Studienprofessor für Mathematik und Physik an unserer Schule tätig gewesen und am 1. Mai 1921 an das Gymnasium in Landau versetzt worden. Seine Tätigkeit als Direktor fiel in eine sehr bewegte, unheilvolle Zeit. Als er die Leitung der Schule übernahm, betrug die Zahl der Schüler 315 und die Zahl der Klassen 12. Diese Zahlen gingen zunächst noch weiter zurück. Im Schuljahr 1936/37 wurden nur 310 Schüler in zehn Klassen unterrichtet. Dann begann ein neuer, stetiger Aufstieg, der Ostern 1938 die bisherigen Höchstzahlen überschritt. Die Schülerzahl betrug jetzt 439, die Klassenzahl 15. Ostern 1939 zählte man schon 468 Schüler in 16 Klassen. Im Oktober 1934 gründete Studienrat Wilhelm Daum (Neuere Sprachen) eine Schachgemeinde an unserer Schule, die regen Zuspruch fand. Von den Lehrkräften schieden einige in der nächsten Zeit aus dem Dienst: am 1. Mai 1935 Studienprofessor Egid Zeitler, am 1. Mai 1936 Chordirektor Hans Knörlein, am 1. September 1937 Studienrat Hans Wild (Mathematik und Physik, 1927 Nachfolger von Dr. Zimmer), am 1. Oktober 1937 Oberstudienrat Dr. Zirngiebl. Die Schule erhielt jetzt einen eigenen hauptamtlichen Musiklehrer. Es war Studienassessor Georg Böhm, der bis 1977 an unserer Schule wirkte. Der Nachfolger von Studienrat Wild wurde Studienrat Wilhelm Krumbach. Ein neuer Oberstudienrat wurde zunächst nicht ernannt. Den Unterricht von Dr. Zirngiebl übernahm Studienassessor Alexander Stäblein, die Kassenverwaltung Studienprofessor Dr. Karl Graner.

Das nationalsozialistische Regime zog das Schulwesen in dieser Zeit immer stärker in seinen Bann. Nach den Sommerferien des Jahres 1934 wurde der unterrichtsfreie Staatsjugendtag für die vier unteren Klassen eingeführt. Anfang 1937, nach den Weihnachtsferien, wurde er aufgehoben und dafür der Turnunterricht in allen Klassen auf drei Stunden erhöht. Ostern 1937 wurde die Schulzeit um ein Jahr gekürzt. In der 1. Klasse sollte von diesem Zeitpunkt ab wieder Englisch statt Französisch als erste Fremdsprache gelehrt werden. Ostern 1938 wurde unsere Schule in eine Oberschule für Jungen umgewandelt. Zunächst änderte sich nur der Stundenplan für die 1. Klasse. Hier wurden fünf Stunden Leibeserziehung und eine Stunde Geschichte eingeführt. Dafür fielen eine Stunde Zeichnen und die Stunde Schreiben fort. Im Schuljahr 1939/40 wurden schon die Klassen 1 bis 3 nach dem neuen Plan unterrichtet. Überall gab es hier fünf Stunden Leibeserziehung, in den Klassen 2 und 3 drei Stunden Geschichte, und in Klasse 3 trat Latein als Pflichtfach auf. In den nächsten Jahren rückte der neue Lehrplan Klasse um Klasse weiter. Zu diesen durchgreifenden Änderungen kamen die zahlreichen Ferien, zu denen immer neuer Anlass war, und die häufigen Beurlaubungen von Lehrern und Schülern zu Lehrgängen, militärischen Übungen und Parteiveranstaltungen. Das alles rief eine ständige Unruhe hervor, die den Leistungsstand rasch sinken ließ. Unsere Schule hatte in dieser Zeit noch unter einem besonderen Missstand zu leiden, der Raumnot. Im Schuljahr 1939/40 mussten von den 16 Klassen sieben außerhalb des Schulgebäudes untergebracht werden, davon drei im Deutschen Tor. Dann kam der Zweite Weltkrieg.

 

10. Unsere Schule im Zweiten Weltkrieg

Ende August 1939 beschlagnahmte die Wehrmacht das Schulgebäude und gab es erst Anfang November frei. Doch benutzte die Organisation Todt den größten Teil des Gymnasiums bis zum Ende des Schuljahres, so dass unsere Schule vier Lehrsäle an das Gymnasium abgeben musste. Ein Teil des Kollegiums wurde sofort zur Wehrmacht einberufen, ein Teil versetzt, so dass zunächst nur 15 Lehrkräfte zur Verfügung standen. Durch Zusammenlegung von vier Doppelklassen und Heranziehung von Lehrkräften des Gymnasiums und einigen Hilfskräften wurde es ermöglicht, den Unterricht am 8. November 1939 wieder aufzunehmen. Die Wirtschaftslehre fiel von jetzt ab fort. Infolge der schlechten Bahnverbindungen trafen die Fahrschüler oft erst um 9 Uhr ein und mussten vor 12 Uhr wieder weggehen. Da die Kohlenzufuhr vollständig stockte, gab es vom 23. Januar bis zum 6. Februar 1940 Kälteferien.

Die Raumnot bedrückte unsere Schule bis zum 1. September 1941. Im Schuljahr 1940/41 gab es keinen Raum für die Schreibkraft, kein Sprechzimmer, keine Sammlungsräume. Dieser Zustand war unhaltbar. Da schaffte der 1. September 1941 Wandel. An diesem Tage begann das Schuljahr 1941/42. Das Gymnasium bezog ein neues Heim im Hause Nordring 7. Unsere Schule konnte das erste und zweite Stockwerk des Gymnasialgebäudes sofort übernehmen. Das Erdgeschoss blieb vorläufig zur Verfügung der Stadt, doch gab diese im nächsten Schuljahr auch hier zwei Räume ab. Durch Umbauten entstanden im Laufe des Schuljahres 1942/43 der große Physiksaal und der Übungssaal, das Lehrerzimmer, die Räume für das Direktorat und ein Klassenraum. Dieser erfreuliche Zustand blieb bis zum Kriegsende bestehen.

Der Lehrermangel blieb infolge der ständig wechselnden Einberufungen der Lehrkräfte den ganzen Krieg über bestehen. Im Schuljahr 1940/41 wurden gelegentlich Schüler oberer Klassen als Lehrer für untere Klassen verwendet. Im November und Dezember 1941 genügte die Zahl der vorhandenen Lehrkräfte nicht, um allen Klassen einen täglichen Unterricht zu erteilen. Nachdem die Lehrkräfte der Landauer Oberschule für Mädchen schon im Schuljahr 1940/41 einige Stunden an unserer Schule erteilt hatten, kam im Januar 1942 eine Bestimmung heraus, wonach Lehrkräfte der Mädchenschule an die Jungenschule überwiesen werden sollten. Damit trat eine fühlbare Besserung ein. Im Zuge der damaligen Maßnahmen kamen der spätere Oberstudiendirektor Dr. Friedrich Grießbach (1941) und die Studienrätin Käthe Austmann (1942) als hauptamtliche Lehrkräfte an unsere Schule.

Zahlreiche andere Kriegserscheinungen beeinträchtigten den Unterricht: die ungünstigen Zugverbindungen und häufigen Zugverspätungen, die nächtlichen Fliegeralarme, die durch Streichung von Stunden berücksichtigt werden mussten, die Heranziehung der Schüler zu allen möglichen Hilfsleistungen. Im Frühjahr 1943 wurde keine Reifeprüfung abgehalten, da die beiden letzten Schüler der Klasse 8 schon im Oktober 1942 zum Reichsarbeitsdienst einberufen wurden. Im Laufe des Schuljahres 1943/44 wurden die Jahrgänge 29 und 30 nach Beckingen an der Saar zu Schanzarbeiten abtransportiert. Im Oktober 1944 wurde mit Rücksicht auf die Luftgefahr der Schulzwang für die Fahrschüler aufgehoben. In Annweiler richtete unsere Schule eine Zweigstelle ein, die unter der Leitung von Studienrat Dr. Grießbach stand. Als das Schulgebäude am 17. November beschädigt wurde, musste diese Zweigstelle aufgelöst werden. In unserer Schule fanden sich in dieser Zeit noch etwa 250 Schüler ein. Jede Klasse wurde nur an drei Wochentagen von 7 bis 10 Uhr unterrichtet.

Vom 15. Dezember 1944 ab fanden täglich schwere Fliegerangriffe auf Landau statt. Am 16. Dezember begannen die Weihnachtsferien und dauerten bis zum 7. Februar 1945. Am 17. Dezember fing die feindliche Artillerie an, nach Landau hereinzuschießen. In der Nacht vom 26. zum 27. Dezember fuhr eine Granate in den Hof der Schule und richtete an den Fenstern und am Dach der Südseite erheblichen Schaden an. Zeitweise war das ganze Schulgebäude von Abteilungen des Volkssturmes belegt, worunter die Einrichtung der Schule sehr litt. Am 16. März 1945 fand der schwerste Fliegerangriff auf Landau statt. Unser Schulgebäude erlitt starke Schäden an Mauer und Dach der Südostseite und begann zu brennen. Der Brand konnte gelöscht werden, doch war ein Unterricht nicht mehr möglich, da Fenster und Türen fehlten und alle Räume mit Schutt bedeckt waren. Am 23. März wurde das Gebäude von der amerikanischen, am 1. April von der französischen Armee beschlagnahmt. Mit der bedingungslosen Kapitulation vom 8. Mai 1945 ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Deutschland lag zerschlagen am Boden. Unsere Schule verlor in diesem Kriege drei Lehrkräfte auf dem Schlachtfelde. Am 27. August 1943 fiel Studienrat für Wirtschaftskunde Rudolf Hermann an der Ostfront. Am 17. April 1945 fiel Studienrat Friedrich Eigenmann (Neuere Sprachen) bei Eisleben. Am 23. April 1945 starb an den Folgen einer schweren Verwundung Studienrat Dr. Hans Bayrhoffer (Deutsch, Geschichte, Erdkunde) im Lazarett Tondern. Die Zahl der gefallenen Schüler ist noch nicht genau festgestellt. Der Jahresbericht 1940/41 nennt zwölf Namen, der Jahresbericht 1942/43 meldet neun Gefallene und sechs Vermisste und der Jahresbericht 1943/44 35 Gefallene, darunter den Divisionskommandeur Generalmajor Karl Baer, und vier Vermisste. Das sind zusammen 86 Gefallene und zehn Vermisste, aber diese Zahlen reichen natürlich bei weitem nicht hin. Es ist deshalb nicht möglich, eine Gedenktafel mit allen Namen aufzustellen.

 

11. Unsere Schule in den Nachkriegsjahren 1945 bis 1950

Die französische Militärregierung setzte den Beginn des neuen Schuljahres auf den 1. Oktober 1945 fest und befahl, dass sämtliche Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei und ihrer Gliederungen vom Dienst suspendiert werden sollten. Das Schuljahr 1944/45 wurde für ungültig erkärt; unsere Schule sollte wieder die Bezeichnung „Oberrealschule“ führen. Am 1. Oktober 1945 fand in der städtischen Festhalle eine gemeinsame Feier sämtlicher Schulen Landaus zur Eröffnung des Unterrichts statt, bei der Bürgermeister Wolff die Rede hielt. Der Unterricht selbst begann erst am 19. Oktober. Die Zahl der Schüler betrug 530, davon 24 Mädchen, die Zahl der Klassen 14. Zunächst stand als einziges Unterrichtsgebäude die Schule der Englischen Fräulein zur Verfügung, und es konnten anfangs nur die Klassen 5 bis 8 dienstags und freitags je sieben Stunden Unterricht erhalten. Vom 13.nNovember ab konnten auch die beiden 4. Klassen berücksichtigt werden. Am 8. Januar 1946 konnte unsere Schule wieder in den Nordteil ihres alten Schulgebäudes einziehen. Das Kollegium bestand in diesem Schuljahr aus Oberstudiendirektor Dr. Petri, den Studienprofessoren Dr. Karl Graner, Alfred Reiser, Karl Wenninger, Johann Bornschlegel (Neuere Sprachen), Erwin Geyer (Neuere Sprachen), den Studienräten Max Franta (Deutsch, Latein) und Dr. Eugen Leidner (katholische Religionslehre) und den Studienassessoren Eugen Maginot (Neuere Sprachen) und Dr. Peter Volz (Chemie, Biologie, Erdkunde). Dazu kamen drei Hilfskräfte: die Diplomhandelslehrerin Anni Feldhuber und die Studenten Lothar Blazejewiez und Karl Schneiderbanger. Das Schuljahr schloss Ostern 1946. Das nächste Schuljahr endete schon im Herbst 1946. Praktisch dauerten also beide Schuljahre nur ein halbes Jahr.

Erst das Schuljahr 1946/47 war wieder normal. Zu Beginn dieses Schuljahres wurde wieder die 9. Klasse aufgestockt. Die Zahl der Schüler betrug jetzt 695, die Zahl der Klassen 18. Dieser gewaltige Andrang zur Höheren Schule führte zu vielen Unzuträglichkeiten. Die Räume reichten für einen ordnungsmäßigen Schulbetrieb nicht aus. Es war nicht möglich, alle Klassen täglich zu unterrichten. Da alle Fachsäle und Sammlungsräume in Klassenzimmer umgewandelt werden mussten, konnte kein Experimentalunterricht mehr gegeben werden. Dazu kamen viele andere Schwierigkeiten. Es bestand Mangel an geeigneten Lehrkräften. Wohl kehrten im Laufe des Jahres 1946 mehrere ehemalige Mitglieder des Kollegiums aus der Kriegsgefangenschaft zurück; es waren die Studienräte Georg Böhm, Dr. Arno Ringelmann (Neuere Sprachen), Dr. Herbert Silbernagel (Deutsch, Geschichte, Englisch) und Alexander Stäblein. Für den noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen Heinrich Noé kam mit Studienrat Ludwig Roos ein neuer Lehrer für evangelische Religion an die Schule. Aber es mussten noch zahlreiche Hilfskräfte herangezogen werden, die nicht immer den Anforderungen entsprachen. Da die meisten Schulbücher verboten waren, musste der Unterricht im Wesentlichen ohne Schulbücher erteilt werden. Der Geschichtsunterricht war bis Juli 1947 überhaupt untersagt. Lehrerbücherei und Schülerlesebücherei hatten einen großen Teil ihres Bestandes eingebüßt. Die Schüler selbst waren teilweise schlecht ernährt und leisteten dementsprechend weniger. Der Zugverkehr war noch lange Zeit mangelhaft, so dass die auswärtigen Schüler erst spät nach Hause kommen konnten. Das ganze Jahr 1946 über mussten alle Lehrer und Schüler über 16 Jahre in jedem Monat einen ganzen Tag lang Aufräumungsarbeiten leisten. Schließlich war noch Mangel an Heizmaterial, so dass nach den Weihnachtsferien 1946/47 jede Klasse nur an zwei Tagen unterrichtet werden konnte und der Unterricht nach einer Woche bis Anfang März ganz eingestellt werden musste.

Im Sommer 1947 wurde die Reifeprüfung erstmals nach den Vorschriften des französischen Baccalaureats abgehalten. Im April 1948 wurde das französische Notensystem von 0 bis 20 Punkten eingeführt. Bis Ende November 1947 erhielten bedürftige Schüler der unteren Klassen vom Schweizer Hilfswerk Suppenportionen. Dann trat eine großzügige Spende amerikanischer Mennoniten in Wirksamkeit. Zuerst konnten 250 Schüler, ab Juni 1948 sogar 500 Schüler berücksichtigt werden. Am 13. Juli 1948 fand nach acht Jahren wieder eine Jahresschlussfeier im inneren Schulhof statt.

Am Anfang des Schuljahres 1948/49 betrug die Zahl der Schüler 575, die Zahl der Klassen 17. Um der Raumnot zu steuern, stellte die Stadt Landau einen Raum im Feuerwehrhaus zur Verfügung, einen weiteren Raum gab das Gymnasium ab. Seit Weihnachten 1948 konnte auch die Turnhalle wieder benutzt werden. Im Laufe des Schuljahres nahmen einige seinerzeit suspendierte Lehrkräfte ihren Dienst an unserer Schule wieder auf: Studienprofessor Dr. Konrad Münich, Studienrat Wilhelm Krumbach, Studienrätin Käthe Austmann. Doch waren immer noch sechs Planstellen unbesetzt. Im Dezember 1948 wurde ein Elternbeirat gewählt, dessen Vorsitzender der Kreisinspektor Ernst Wirth aus Ingenheim wurde. Vom Mai 1949 ab wurden etwa 300 Schüler aus einem Fonds der Landesregierung gespeist. Am Ende des Schuljahres 1948/49 trat Oberstudiendirektor Dr. Karl Petri in den Ruhestand. Mit ihm schieden Oberstudienrat Dr. Karl Graner, der seit 1. Januar 1947 diesen Titel führte, und Studienprofessor Dr. Konrad Münich aus dem Dienst. Studienprofessor Alfred Reiser wurde auf eigenen Wunsch an die Oberrealschule Bamberg versetzt. Studienrat Ludwig Roos wechselte zum Gymnasium Landau über.

Das Schuljahr 1949/50 dauerte nur vom 1. September 1949 bis zum 5. April 1950, doch ging es für die 8. und 9. Klasse bis zum 21. Juli weiter. Nachfolger des Direktors Petri wurde Dr. Friedrich Grießbach. Dr. Grießbach war schon während des letzten Krieges als Studienrat an unserer Schule tätig gewesen und war dann Studiendirektor der Städtischen Mädchen-Oberrealschule Landau geworden. Er wurde zunächst nur kommissarisch mit der Leitung unserer Schule beauftragt und erst am 1. März 1951 zum Oberstudiendirektor ernannt. In das Lehrerkollegium traten mehrere neue Mitglieder ein: die Studienräte Dr. Rudolf Winde (Erdkunde, Mathematik), Dr. Kurt Pohl (Deutsch, Geschichte, Englisch), Albert Meder (evangelische Religionslehre) und die Studienrätin Emilie Scheller (Neuere Sprachen). Mit den Studienräten Dr. Winde und Dr. Pohl kamen die ersten Flüchtlingslehrer an unsere Schule. Ihnen folgten noch im selben Schuljahre die Studienräte Dr. Gotthold Meyer-Bremen (Deutsch, Erdkunde, Englisch) und Dr. Richard Göth (Deutsch, Englisch, Philosophie). Ende Februar 1950 trat auch Studienprofessor Karl Wenninger in den Ruhestand. Seine Stelle nahm für kurze Zeit Studienrat Ernst Goldberg ein. Die Hilfskräfte verschwanden. So gewann das Lehrerkollegium in kurzer Zeit ein völlig neues Gesicht.

Die Zahl der Schüler betrug am Anfang des Schuljahres 1949/50 583, die Zahl der Klassen 16. Im Laufe des Schuljahres kamen im Zuge der Flüchtlingsumsiedelung etliche Flüchtlingsschüler dazu. Damit kam, ähnlich wie in das Lehrerkollegium, auch in die Schülerschaft ein neues Element, das sich im Ganzen auf die Schule durchaus vorteilhaft auswirkte. Die Turnhalle wurde vom 1. April bis zum 1. Oktober 1950 als Durchgangslager für die Flüchtlingstransporte gebraucht. Am 17. und 18. September 1949 fand im Rahmen der Südwestdeutschen Gartenbauausstellung ein großes Schülertreffen in der Festhalle statt. Es wurde hier beschlossen, einen Bund der Freunde der Oberrealschule Landau zu gründen. Im Zeichen des Bachjahres veranstaltete die Schule zusammen mit der Mädchen-Oberrealschule am 4. April 1950 eine musikalische Bachfeier in der Stiftskirche.

 

12. Unsere Schule seit 1950

Ostern 1950 wurde unsere Schule ein Naturwissenschaftliches Gymnasium. Eine wesentliche Änderung des Lehrplanes war mit der neuen Bezeichnung zunächst nicht verbunden. Die Reifeprüfung wurde auf Wunsch der Direktoren abgeändert. Jetzt durften wieder die Fachlehrer der eigenen Schule prüfen. Das Schuljahr sollte fortan wieder von Ostern bis Ostern dauern. Die nächsten Jahre waren eine unruhige Übergangszeit, in der zahlreiche Änderungen erfolgten. Ostern 1952 wurde als neues Unterrichtsfach die Gemeinschaftskunde eingeführt. Ostern 1953 trat an die Stelle des französischen Punktsystems wieder ein sechsstufiges Notensystem. Die Bezeichnung „Fleiß“ in den Zeugnissen wurde in „Mitarbeit“ geändert. Im Juli 1953 erschien eine neue Versetzungsordnung. Von Ostern 1954 ab konnten die Schüler der 3. Klasse statt Englisch Latein als Pflichtfach wählen. Ostern 1955 wurde der Stundenplan der 9. Klasse wesentlich entlastet. Französisch, Erdkunde, Kunsterziehung und Musik wurden Wahlfächer. Im Schuljahr 1955/56 wurden zum ersten Mal nicht mehr drei Zeugnisse, sondern nur noch zwei gegeben: ein Zwischenzeugnis am letzten Schultag im Oktober und ein Jahreszeugnis beim Abschluss des Schuljahres. Ostern 1957 wurde als erste Fremdsprache wieder Englisch eingeführt. Gleichzeitig trat eine neue Schulordnung in Kraft.

Die Schülerzahl wuchs in den Jahren nach 1950 stark an. Ostern 1951 war der Andrang zur Aufnahmeprüfung in die 1. Klasse so groß, dass drei Parallelklassen eingerichtet werden mussten. Damit stieg die Zahl der Klassen auf 20. Wegen der Raumnot konnte nicht jede Klasse ein eigenes Klassenzimmer bekommen. Es gab Wanderklassen, und es musste auch am Nachmittag unterrichtet werden. Ostern 1954 wurde durch Verlegen der Lehrerbücherei auf den Speicher ein neuer Klassenraum gewonnen, aber damit standen immer noch erst 17 Klassenräume zur Verfügung. Ostern 1955 zählte unsere Schule 730 Schüler in 22 Klassen. Während die Zahl der Schüler in den nächsten Jahren etwas zurückging, musste die Zahl der Klassen auf 23 vermehrt werden. Unsere Schule drohte zu ersticken. Nur der Bau eines neuen Schulgebäudes konnte helfen. Im November 1955 schrieb schließlich die Stadtverwaltung Landau einen Architektenwettbewerb aus, und im Januar 1956 erteilte das Preisgericht dem Diplom-Ingenieur Franz Gies aus Landau den ersten Preis. Am 20. Dezember 1956 fand der erste Spatenstich statt. Er war für unsere Schule ein Freudentag. Am 28. November 1957 wurde das Richtfest gefeiert. Im Jahre 1958 erfolgte die Einweihung.

Die Vermehrung der Klassen führte zu einer Vermehrung der Planstellen. 1950 waren noch nicht alle Planstellen besetzt. Im Oktober dieses Jahres erhielt die Schule wieder einen Oberstudienrat, Diplomingenieur Karl Henrich (Chemie, Biologie, Erdkunde). Er hatte schon einmal als Studienassessor bei uns gewirkt, und zwar vom 1. September 1931 bis zum 1. November 1933. Erst am 1. Oktober 1952 wurde die letzte freie Planstelle mit dem Studienassessor Irmund Leidner (Geschichte, Erdkunde, Latein) besetzt. Jetzt bestand das Kollegium außer dem Direktor aus 28 hauptamtlichen Lehrkräften. In den nächsten Jahren wurden sechs neue Planstellen geschaffen. Die Zahl der Flüchtlingslehrer stieg auf 12. Studienrat Dr. Winde wurde mit Wirkung vom 1. September 1956 zum Fachoberstudienrat ernannt.

Am 21. April 1950 kam mit dem Studienrat Dr. Otto Coressel wieder ein Turnlehrer an unsere Schule. Ostern 1951 wurde er nach Landstuhl versetzt, und an seine Stelle kehrte der frühere Turnlehrer, Studienprofessor Ludwig Horländer, an unsere Schule zurück. Am 17. September 1956 konnte er auf eine Dienstzeit von 40 Jahren zurückblicken. Bei den Bundesjugendspielen errang sich die Schule in der Gesamtwertung den ersten Platz unter allen Höheren Schulen des Bundesgebietes. Diesen Platz konnte sie auch in den nächsten Jahren behaupten. Im Oktober 1953 ging der Wanderpreis des Handball-Verbandes – nach einem dritten Sieg über die Mannschaft des Altsprachlichen Gymnasiums – endgültig in den Besitz unserer Schule über. In den Jahren 1956 und 1957 nahmen die Fußballmannschaften der Mittel- und Oberstufe unter Führung von Studienrat Heinz Böhm (Neuere Sprachen, Erdkunde, Leibesübungen) an dem Fußballturnier in Kaiserslautern teil und gewannen die ausgesetzten Preise.

Am 18. Oktober 1952 feierte die Schule ihr 75-jähriges Bestehen als Realschule. Nachmittags fand im großen Saal der Festhalle eine Veranstaltung für die Schüler und die Eltern statt, wobei vor allem das Lustspiel „Der Sturz ins Glück“ von Johann Nestroy unter der Spielleitung von Studienrat Dr. Richard Göth aufgeführt wurde. Abends fanden sich dann die ehemaligen Angehörigen und die Freunde der Schule zu einer Wiedersehensfeier zusammen. Im Schuljahr 1956/57 fand sich eine Schülerspielschar zusammen, die im Wesentlichen aus Mitgliedern der beiden 6. Klassen bestand und von Klaus Troyke, Kl. 6 b, geleitet wurde. Im Juli führte sie den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare im Goethepark mit gutem Erfolg auf, und bei der Weihnachtsfeier zeigte sie das Stück „Fröhliche Weihnacht, Mr. Scrooge!“ (nach Dickens). Im Schuljahr 1957/58 trat sie mit dem „Wintermärchen“ von Shakespeare an die Öffentlichkeit.

 

13. Unsere Schule von 1958 bis 1983

Im September 1958 feierte unsere Schule ihr 125-jähriges Bestehen. Zu dieser Zeit hieß sie Staatliches Naturwissenschaftliches Gymnasium und wurde von Oberstudiendirektor Dr. Friedrich Grießbach geleitet. An seiner Seite standen zwei Oberstudienräte: Diplomingenieur Karl Henrich und Dr. Rudolf Winde: der eine war Verwaltungsoberstudienrat und Vertreter des Schulleiters, der andere Fachoberstudienrat und stellvertretender Seminarleiter. Das Lehrerkollegium bestand aus 27 Studienräten und fünf Studienassessoren. Die Zahl der Schüler betrug am 15. April 1958 741, wozu noch 14 Schülerinnen kamen.

Heute heißt unsere Schule Staatliches Otto-Hahn-Gymnasium, Schulleiter ist Oberstudiendirektor Messerschmitt, und weitere 44 Kolleginnen und Kollegen unterrichten hier. Im Schuljahr 1982/83 besuchen 669 Schüler unsere Schule; davon sind 168 Mädchen. 68 Jungen und 22 Mädchen haben sich zur Reifeprüfung gemeldet.

In den 25 Jahren, über die im Folgenden berichtet wird, ist mancherlei Bemerkenswertes geschehen: Zweimal erfolgte ein Direktorenwechsel, dreimal erhielt die Schule einen anderen Namen, und die Reformierung der gymnasialen Oberstufe wurde durchgeführt.

An Ostern 1960 geschah die Umbenennung des Staatlichen Naturwissenschaftlichen Gymnasiums in Staatliches Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium.

Am 1. November 1962 trat der Verwaltungsoberstudienrat Henrich in den Ruhestand. Studienrat Dr. Ernst Hemberger wurde am 1. April 1963 sein Nachfolger. Am 1. August 1964 wurde Oberstudiendirektor Dr. Grießbach in den Ruhestand versetzt. 15 Jahre lang hatte er die Schule geleitet und sich große Verdienste um sie erworben. Bis zum Amtsantritt des neuen Schulleiters Dr. Hehr am 1. September 1964 führte Oberstudienrat Dr. Hemberger die Amtsgeschäfte.

Dr. Hehr wurde 1922 in Klingenmünster geboren. Nach sechs Jahren Kriegsdienst und Gefangenschaft studierte er in Mainz Erdkunde, Deutsch und Geschichte. Am 1. Dezember 1950 kam er als Studienreferendar an unsere Schule und ging am 1. Oktober 1951 zur Ableistung seines zweiten Vorbereitungsjahres nach Speyer. Am 1. Oktober 1952 kehrte er als Studienassessor an unsere Schule zurück, wo er bis zum 31. März 1955 blieb. Anschließend war er wieder in Speyer tätig, wurde dort 1955 Studienrat und promovierte 1960 mit einer Dissertation über die agrargeographischen Verhältnisse im Raum Klingenmünster. Im November 1963 wurde er Verwaltungsoberstudienrat am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen, und im September 1964 kam er wieder zu uns, diesmal als Schulleiter. Im Dezember 1964 wurde er zum Oberstudiendirektor ernannt. Er war jedoch nur kurze Zeit unser Direktor. Die täglichen Fahrten zwischen Landau und Speyer, wo er seine Wohnung nicht aufgeben wollte, waren recht umständlich, und eines Tages erfuhr man, dass er sich um die offene Direktorenstelle am Gymnasium in Germersheim beworben habe und angenommen worden sei. Am 23. Januar 1968 nahm er Abschied von unserer Schule.

Während der Dienstzeit von Dr. Hehr wechselte die Schule zweimal den Namen. Ostern 1966 wurde das Staatliche Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Staatliches Neusprachliches und Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium umbenannt, und am 23. September 1967 erhielt unsere Schule in einer denkwürdigen Feierstunde in der Landauer Festhalle den heutigen Namen Staatliches Otto-Hahn-Gymnasium.

Für alle, die dabei waren, war dies ein großer Tag. Dr. Hehr hielt zunächst einen Vortrag über den „Weg der Schule“, und anschließend sprach Otto Hahns Freund, Professor Dr. Walther Gerlach, über „Entwicklung und Bedeutung der Radioaktivität“. Höhepunkt der Feier war, als Otto Hahn selbst eine kurze Ansprache an die Schüler richtete, die wohl niemand, der sie gehört hat, in seinem Leben vergessen wird. Sie endete mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen und der Schule alles Gute für die Zukunft! Seien Sie fröhlich, seien Sie froh! Und machen Sie Ihre Arbeit! "

Der Chemiker Otto Hahn wurde am 8. März 1879 in Frankfurt/M. geboren. In seinem Buch „Mein Leben“ schildert der große Gelehrte die Geschichte seines Lebens. Er war 1904 und 1905 bei Ramsay in London, 1905 und 1906 bei Rutherford in Montreal, habilitierte sich 1907 in Berlin, wurde 1928 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie, entdeckte 1938 die Kernspaltung des Urans, wofür er 1945 den Nobelpreis erhielt, und wurde im April 1946 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Am 28. Juli 1968 starb er in Göttingen. Das „Landauer Fest“ war, wie Professor Gerlach sagte, „die letzte große Freude seines Lebens“.

Nach der Versetzung von Dr. Hehr übernahm Studiendirektor Dr. Hemberger kommissarisch die Leitung der Schule, bis am 1. August 1968 Oberstudiendirektor Werner Messerschmitt in sein Amt eingeführt wurde.

Der neue Direktor stammt aus Kaiserslautern, wo er am 15. Mai 1925 geboren wurde. Dort besuchte er auch die Oberrealschule und bestand 1943 das Abitur. Von 1943 bis 1945 war er Flugzeugführer in einem Schlacht- und Jagdgeschwader. 1945 trat er zunächst eine Banklehre an und studierte anschließend bis 1951 in Mainz und Paris Physik und Mathematik. Zunächst war er Referendar in Pirmasens und dann bis 1962 Gymnasiallehrer am Hohenstaufen-Gymnasium in Kaiserslautern. Von 1962 bis 1967 wirkte er als Dozent für Physik und Kernstrahlungsmesstechnik an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Kaiserslautern, wo er auch die Laboratorien für Physik und Isotopentechnik leitete. 1967 wurde er zum Direktorstellvertreter am Aufbaugymnasium in Kaiserslautern ernannt, und am 1. August 1968 kam er dann zu uns.

Während seiner Dienstzeit an unserer Schule erfuhr die gymnasiale Oberstufe eine Reformierung, die im Herbst 1973 erstmals in Landau eingeführt und mit Beginn des Schuljahres 1975/76 auch von unserem Gymnasium übernommen wurde. An die Stelle des bisherigen Klassensystems trat ein neues Kurssystem mit größeren Wahlmöglichkeiten für Schüler, das den Namen Mainzer Studienstufe (MSS) erhielt. Inzwischen gab es immer wieder Änderungen der MSS-Ordnung; die letzte dieser Art trat mit Beginn des Schuljahres 1982/83 in Kraft, indem den Sprachen und den Naturwissenschaften stärkere Bedeutung zukam.

Im ersten Halbjahr des Jahres 1978 starben vier Mitglieder unseres Kollegiums: am 5. Januar Oberstudienrat i. R. Rudolf Märdian, am 21. Februar Studiendirektor i. R. Dr. Arno Ringelmann, am 20. Juni Oberstudienrätin i. R. Käthe Austmann und am 28. Juni Studiendirektor i. R. Kurt Pohl. Im zweiten Quartal des Jahres 1979 gab es weitere Todesfälle schnell aufeinander: am 16. April Oberstudienrat i. R. Dr. Herbert Heidel, am 25. April Oberstudienrat i. R. Dr. Eugen Leidner und am 16. Juni Studienprofessor i. R. Ludwig Horländer. Im Februar des Jahres 1982 wurden zwei weitere Kollegen zu Grabe getragen: am 1. Februar starb Studiendirektor i. R. Karl Schneiderbanger und am 6. Februar Oberstudienrat i. R. Robert Scherff. Es waren im Ganzen neun Todesfälle in fünf Jahren. Alle waren im Ruhestand gestorben, sieben von ihnen noch nicht einmal 70 Jahre alt.

 

14. Rückblick

In 150 Jahren hat unsere Schule eine wechselvolle Geschichte erlebt. Das kommt schon in den vielen verschiedenen Bezeichnungen zum Ausdruck, die sie im Lauf der Zeit erhalten hat.

Nicht immer war mit dem Wechsel des Namens eine Änderung ihres Wesens verbunden, aber mehrfach ist dies der Fall gewesen.

Das Otto-Hahn-Gymnasium sieht seine Aufgabe darin, jungen Menschen den Weg zu zeigen, wie sie zu fleißigen, tüchtigen, mündigen, verantwortungsbewussten und zufriedenen Staatsbürgern werden können. Möge dies immer gelingen!

 

Die Namen unserer Schule

1833 Königliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule II. Klasse

1843 Königliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule I. Klasse

1864 Königlich bayerische Gewerbeschule

1877 Realschule

1928 Oberrealschule

1938 Oberschule für Jungen

1945 Oberrealschule

1950 Staatliches Naturwissenschaftliches Gymnasium

1960 Staatliches Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium

1966 Staatliches Neusprachliches und Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium

1967 Staatliches Otto-Hahn-Gymnasium