Nächstes Jahr Abi, und was dann? Das habe ich mich in den letzten Monaten oft gefragt und vielen meiner Freunde und Bekannten geht es ähnlich. Man hat zwar viele Ideen, aber selten wirklich ein konkretes Bild von dem, was man studieren oder generell machen möchte.
Deshalb habe ich nicht lange gezögert, als sich mir zufällig die Möglichkeit bot, ein Praktikum am KIT (die Forschungsuniversität der Helmholtz-Gemeinschaft) in Karlsruhe zu machen. Für den Zeitraum des Praktikums (eine Woche) wurde ich vom Unterricht freigestellt und so startete ich am Montag, den 29. Januar 2018.
Mein Praktikumsplatz war am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (im Bereich der atmosphärischen Aerosolforschung), was sehr gut passte, da ich naturwissenschaftlich interessiert bin, aber von den vielen verschiedenen Studiengängen bisher immer ein bisschen erschlagen war und mir nichts konkretes darunter vorstellen konnte.
An meinem ersten Tag wurde mir zunächst die AIDA, das Kernstück des Instituts, gezeigt und erklärt. In dieser künstlichen Wolkenkammer werden z. B. Aerosole auf ihre Eisaktivität getestet. Nachmittags gab es eine Führung für die neuen Erstsemester-Studenten, welcher ich mich anschließen konnte. Diese war sehr interessant für mich, da ich so einen Einblick in den Campus bekam und auch die Dozenten sich vorstellten und einer sogar eine Art „Probevorlesung“ hielt. Im Verlauf der Woche traf ich auch im Institut auf Studenten, die am IMK ihre Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten schrieben und mir von ihren Studiengängen, den Prüfungen und dem Studium allgemein berichteten.
Ich hatte großes Glück mit meinem Praktikumsplatz am IMK, da ich nicht nur einen kleinen Bereich gezeigt bekam, sondern alle Mitarbeiter sehr bemüht waren mir ihre Arbeit näherzubringen. So konnte ich beim Aufbau zweier neuer Mini-AIDA-Kammern, welche speziell für Messkampagnen in Finnland am KIT entworfen und angefertigt werden, dabei sein und auch selbst ein wenig mithelfen. Mithilfe eines speziellen Computerprogramms durfte ich auch versuchen bestimmte Werkzeugteile zu erstellen.
Zudem konnte ich sowohl Studenten als auch Mitarbeitern bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung ihrer Versuchsreihen beiwohnen. Neben der AIDA-Kammer gab es unter anderem einen Messcontainer zur Untersuchung von Aerosolen in Großstädten, welcher von zwei eigens dafür angereisten jungen Frauen aus China betreut wird, die mir alles genau erklärten. Es gab auch noch spezielle Geräte zur Messung der Eisaktivität von Aerosolen und vieles mehr.
An einem Nachmittag durfte ich auch den IT-Mitarbeiter begleiten, was mich – zu meiner eigenen Verwunderung (vorher hatte ich nie Interesse an Informatik) – sehr interessierte.
Abschließend kann ich sagen, dass mir das Praktikum bezüglich meiner Studienwahl sehr weitergeholfen hat, da ich zum einen verschiedene Einblicke in den Berufsalltag an einem Forschungszentrum bekam und gleichzeitig aber auch die Möglichkeit hatte, mich mit den Studenten dort auszutauschen und mir diverse Meinungen, Tipps und Ratschläge zu verschiedenen Studiengängen einzuholen.
Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei Herrn Vogt, Herrn Professor Dr. Leisner und allen Mitarbeitern am IMK AAF sowie meinen Lehrern bedanken, die mir dieses Praktikum ermöglicht haben.
Ruth Minges, MSS 12