Nach fünf Tagen in Berlin sind unsere Leichtathleten seit Freitag wieder zurück am OHG. Beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“, für das sie sich durch den Landessieg in Konz qualifiziert hatten, vertraten sie Rheinland-Pfalz in der Wettkampfklasse II.

Mit lediglich zwei (!) Punkten Rückstand errangen sie bundesweit den neunten Platz – und das auch nur, weil sich unser Startläufer der 4-x-100-m-Staffel, David Köhler, kurz nach dem Start bedauerlicherweise einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und seinen Lauf nur unter starken Schmerzen zu Ende bringen konnte. David wurde direkt nach dem Lauf von Sanitätern erstversorgt und anschließend in das Krankenhaus Westend gebracht, wo wir ihn – ausgestattet mit Gehstützen – am späten Abend wieder abholen konnten. Den Ausklang unseres Finaltags hatten wir uns natürlich etwas anders vorgestellt.

Insgesamt haben sich die OHG-Athleten in Berlin gut geschlagen, auch wenn ihnen die Nervosität beim Wettkampf anzumerken war. Angesichts der zahlreichen deutschen Meister und Vizemeister, gegen die die Schüler antreten mussten, war dies wenig überraschend und erklärt vielleicht, dass nicht jeder seine Bestleistungen abrufen konnten. So waren Konstantin Kugler und Hendrik Lindemann (beide Jg. 07) mit ihren eigentlich sehr guten 11,94 und 11,21 Sekunden über 100 m nicht wirklich zufrieden, sprangen anschließend aber beide über sechs Meter weit (6,30 m und 6,12 m). Unser Handball-Speerwerfer Tilo Müller (Jg. 07), der bisher noch nie einen ungültigen Versuch gezeigt hatte, konnte einzig seinen Sicherheitswurf einbringen, der mit 40,58 Metern deutlich unter seiner Bestleistung lag. Moritz Götten (Jg. 07) lief die 800 Meter in ausgezeichneten 2:05,43 Minuten und damit mehr als drei Sekunden schneller als beim Landesentscheid. Restlos glücklich war er allerdings nicht, denn er hätte gerne seine zwei Wochen zuvor in Pfungstadt aufgestellte Bestzeit eingestellt, die noch gut eine Sekunde schneller war. Benedikt Geib (Jg. 07) lief die Strecke in 2:14,84 Minuten. Johannes Brandherm (Jg. 07), der nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern auch mit seinem Infekt kämpfte, kam mit 2:16,40 Minuten als Dritter diesmal nicht in die Wertung. Zuvor haderte er mit seinem Kugelstoß von 11,46 Metern (5 kg). Am wenigsten ließ sich der zwei Jahre jüngere Philip Kreusch von der Konkurrenz beeindrucken. Sowohl im 800-g-Speerwurf (43,50 m) als auch im Hochsprung (1,70 m) stellte er eine neue persönliche Bestleistung auf, und auch bei der 4-x-100-m-Staffel konnte er als Schlussläufer noch Boden gutmachen. Zusammen mit Konstantin Kugler und Hendrik Lindemann kam die Staffel trotz des Handicaps des Startläufers Köhler auf eine Zeit von 44,58 Sekunden und war damit 1,7 Sekunden schneller als beim Landesentscheid.

Um die Leistung einordnen zu können, muss man bedenken, dass alle acht vor uns platzierten Schulen Elite-Sportschulen mit einer besonderen Förderung des Leistungssports sind. (So beschäftigt etwa die zweitplatzierte Carl-von-Weinberg-Schule aus Frankfurt allein 16 Trainerlehrer und 35 Sportlehrkräfte bei einer vergleichbaren Schülerzahl wie das Otto-Hahn-Gymnasium und nimmt nur die besten zehn Prozent aller sich bewerbenden Talente in den Sportförderklassen auf.) Unter allen „normalen“ Schulen, die sich für Berlin qualifiziert hatten, errang das Otto-Hahn-Gymnasium Landau tatsächlich den ersten Platz.

Natürlich gab es in den fünf Tagen Berlin nicht nur Sport, sondern auch genügend Zeit, die Highlights der Hauptstadt zu erkunden. Am letzten Tag wurde die Mannschaft vom Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart im Reichstagsgebäude empfangen; anschließend gab es eine Führung mit Besichtigung der beeindruckenden Glaskuppel. Der Abend endete in einer großen Feier mit Siegerehrung, Unterhaltungsprogramm und Party in der Max-Schmeling-Halle, bevor es nach einer recht kurzen Nacht am nächsten Morgen wieder zurück nach Landau ging.


Mannschaftsfoto von links unten: Niclas Kaneke, Philip Kreusch, Konstantin Kugler; Johan Kliche; oben: Tilo Müller, Paul Lischnewski, Benedikt Geib, Johannes Brandherm, Felix Sohn, Moritz Götten, Hendrik Lindemann und Betreuerin Regina Graw. (David Köhler ist im Krankenhaus und fehlt auf dem Bild.)

David wird aus dem Krankenhaus abgeholt.