Passend zum herrlichen Oktoberwetter startete in der gut gefüllten Turnhalle am Freitag, 9. Oktober 2015, die Amtseinführung des neuen Schulleiters, Andreas Doll, mit der Bigband unter der Leitung von Annette Kluge und dem Stück „On the sunny side of the street“.

Die Begrüßung der anwesenden Gäste übernahm die zweite stellvertretende Schulleiterin, StD Sandra Förster. Sie erklärte: „Eine Tür öffnet sich, eine schließt sich“, das Ende der Zeit als stellvertretender Schulleiter sei vorbei, nun komme die Zeit als Schulleiter, zu der sie  Andreas Doll „immer ein gutes Händchen“ wünsche.

Nach dem Stück „Satin Doll“ der Bigband sprach LRSD Dr. Bernhard Gilles von der ADD zur Amtseinführung: Er wolle das Bild eines Direktors entwerfen, dazu verwende er ein Zerrbild – es gäbe zwei Versionen: nämlich den geduldsamen Menschen, der sich alle Klagen von allen Seiten anhöre, aber nichts zu bewegen vermöge und andererseits den Direktor in „seiner uneinnehmbaren Festung“, der verschanzt in seinem Direktorat alle Klagen rund um die Schule verklingen lasse – „nur die der Mächtigen nicht“. Er fuhr fort: „Ein realer Direktor wird wohl irgendwo dazwischen sein.“ Seine Eigenschaften seien Würde, Geduld, Beredsamkeit. Da Andreas Doll ja erst 30 Tage aktiv tätig sei, gönne er ihm – wie sonst in der Politik üblich – eine Schonfrist von 100 Tagen, um sich in das neue Amt einzugewöhnen. „Durch und durch ein OHGler stand in der Zeitung. Ich muss feststellen: Sie haben schon fast alles, um erfolgreich arbeiten zu können. Nur ein Quäntchen Glück – das wünsche ich Ihnen noch dazu“, schloss er seine Ansprache, die auf Wunsch „kurz und knackig“ gehalten wurde.

Die Grußworte der Stadt Landau überbrachte Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer: „Schulleiter müsste man sein – dann wird man morgens mit einem Ständchen der Bigband begrüßt“, schmunzelte er. Es sei eine „weise und gute Entscheidung“ von der ADD getroffen worden, man war sich einstimmig einig bei der Neubesetzung des Schulleiters. „Über den Pragmatismus sind wir froh.“ Denn Andreas Doll habe sich klare Ziele gesetzt – für sich selbst und für die Schule. Er sei ein Mensch, mit dem man reden könne, seine Entscheidungen fälle er transparent und er habe die nötigen Führungserfahrungen, um eigenständige Entscheidungen zu fällen. „Es gibt aber auch einsame Momente“, gab Schlimmer zu bedenken: „Sie wissen, dass Stillstand Rückschritt ist; erfolgreich sind Sie nur, wenn Sie immer am Ball sind.“ Abschließend sprach er seinen Glückwunsch aus: „Es ist schön für die Schule, schön, dass es so gekommen ist!“ Auch seine Freiräume wisse Andreas Doll zu nutzen – etwa beim Tanzen mit seiner Frau: „Wenn man es richtig macht, das Tanzen, dann mit Herz und Seele und das nimmt man dann auch mit in die Schule!“

Der Vorsitzende des ÖPR, StD Hans Allmendinger, folgte als Nächster mit seinen Glückwünschen im Namen des Personalrats. „Es liegen spannende, oft nervenaufreibende Wochen hinter dir, du hast gezeigt, dass du der Richtige bist!“, begann er. Vor zwölf Jahren sei Dank Andreas Doll der OHG-Lauf  für den Speyerer Dom ins Leben gerufen worden. „Du warst klar und fordernd und die Gegenargumente anerkennend, dazu überzeugend und offen für die Anliegen der anderen Seite!“ – sein Ethik-Kurs habe den Lauf zugunsten des Doms nicht mitmachen wollen. Mit der neuen „Hausbesetzung“ müsse der neue Schulleiter nun aus dem Schatten des Vorgängers treten, der große Schuhabdrücke hinterlassen habe. Der Einstieg in das neue Schuljahr sei schon sehr entspannt gewesen, das hätten auch Gespräche im Kollegium gezeigt. „Ein gutes Kollegium ist auch anspruchsvoll und wir haben auch Ansprüche.“ Etwa was die Gleichbehandlung angehe. Es gäbe die volle Unterstützung des Kollegiums, Konflikte sollten offen und ehrlich ausgetragen werden, daher gab es für den „neuen Coach“ eine Taktiktafel, zum Eintragen und Hans Allmendinger wünschte dem „Welt-Coach“ nun eine erfolgreiche Zeit.

Es folgte ein Duett von Mozart mit Ann-Kathrin Peters an der Querflöte und Philipp Kaufmann am Klavier.

Danach überbrachte Wieland Löffel vom SV des OHG die Grußworte und Glückwünsche der Schüler: „Wir freuen uns, dass eine bekannte und vertraute Person das OHG leitet. Sie haben schon viele unterrichtet und sind mit den Besonderheiten vertraut. Sie sind ein sehr guter Zuhörer, der die Interessen der Schüler vertritt. Wir hoffen auf eine weitere tolle Schulzeit mit Ihnen!“

Den SEB vertrat Helge Fani, die zum „freudigen Anlass“ gratulierte und erklärte: „Wir haben einen neuen Schulleiter, mit dem wir schon früher oft zusammengearbeitet haben.“ Sie blickte in die Vergangenheit – ob schwere Schulranzen, Spinde durch die Schülerfirma Spind4You, Kunstrasen statt Beton und Vereine in der Schule – es habe immer einen „maximalen Gewinn für die Kinder“ gegeben. Auch der minimierte Unterrichtsausfall  werde in der Elternschaft sehr geschätzt. Durch den OHG-Lauf, der eine feste Institution geworden sei, wären Spendengelder von 237.000 € zusammen gekommen und es habe deutlich sichtbare Verbesserungen gegeben. Alles seien Startschüsse für die Zukunft gewesen: „Es fällt jetzt nur das ‚Stellvertretend‘ weg. Wir freuen uns auf einen souveränen Schulleiter mit offenem Ohr und dass wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Schüler gut ausgebildet das OHG verlassen.“ Zum Atemholen für das nächste gemeinsame Projekt übereichte sie einen literarischen Adventskalender.

Für den Verband Vorderpfälzer Gymnasialschulleiter übernahm deren Vorsitzender, OStD Hartmut Loos, die Grußworte und begann mit dem lateinischen Sprichwort „Tempora mutantur, nos et mutamur in illis“. Denn früher sei es eine Ausnahme gewesen, dass der Schulleiter aus dem eigenen Haus besetzt wurde. Aber es habe den Wunsch und ein allgemeines Umdenken gegeben: „Früher hat man eine Autorität gesucht - heute Identifikation und Kenntnisse der Schule.“ Es gäbe flachere Hierarchien. Andreas Doll sei beliebt und nun der „Chef im Haus“, so wünsche er, dass es gut losgehe. Anlehnend an ein Zitat aus einer Komödie des Terenz zum „Selbsträcher“ fuhr er auf gut Pälzisch fort: „Koi Kreuz is‘ größer als des, des man sich selbst ufflädt!“ Und weiter: „Ich bin ein Mensch“ - Andreas Doll habe Verständnis für Menschen und werde seine verschiedensten Stärken zum Wohle der Schule gewinnbringend einbringen. Er wünsche ihm „Mut, Ausdauer, keine Nerven, Humor und viel Zeit. Unterstützung gibt es dabei von uns, denn Sie sind jetzt automatisch Mitglied!“, lächelte er und verwies auf den vorliegenden Überweisungsträger. Damit auch die Freizeit nicht vergessen werde, gab es etwas Süßes sowie die Einladung zur „Hambacher Runde“ der Schulleiter und eine Einladung zu einem Ball in Neustadt.

Der neue Schulleiter beendete abschließend selbst mit seiner Ansprache den offiziellen Teil: „Ich freue mich sehr, dass Ihr in unser OHG gekommen seid. Gemeinsam haben wir eine Basis geschaffen, wir haben eine sehr schöne Schule mit schönem Schulgelände – die Krähen ausgenommen.“ Das sei der Verdienst des ehemaligen Schulleiters, Emil Straßner, der auch anwesend war. Außerdem dankte Andreas Doll seiner Familie für die Unterstützung. Er habe fünf Gedanken und einen Wunsch für die Kollegen: Erstens solle die Eigenverantwortung der Kollegen gestärkt werden, zweitens solle jeder eine Heimat finden im OHG – so könne man sich wohlfühlen und engagieren. Drittens das Miteinander – man solle den anderen in der Gesamtheit verstehen. Viertens sollten die Schule und der Unterricht mit Leidenschaft begangen werden – das solle jeder kritisch überprüfen. Und fünftens solle jeder in stressigen Zeiten kurz innehalten und sich bewusst machen, „dass wir auf der Sonnenseite des Lebens sind!“ Als Wunsch habe er und schloss damit, dass Bildung einen höheren Stellenwert erhalte, „für 100% Schüler und 100 % Lehrer! Denn unsere Schüler haben das verdient!“

Nach tosendem Applaus gaben die Lehrer Wolfgang Beutel, Sandra Förster, Peter Klein, Annette Kluge, Ulrike Pietraß, Elke Ranker, Andreas Schaub, Michael Schneiders sowie Yvonne Wiedemann den beliebten „Lehrer-Rap“ zum Besten.

Pünktlich, „eine Minute vor 13 Uhr“, wie Andreas Doll schmunzelnd bemerkte,  war der offizielle Teil beendet und es schloss sich ein gemütlicher Umtrunk im Foyer an.